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Schlaganfall: Symptome erkennen, Leben retten

Von Aileen Apitz

Die größten Risikofaktoren für einen Schlaganfall: hoher Blutdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht, erhöhter Cholesterinspiegel, Rauchen Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Alle drei Minuten ereilt hierzulande jemand dieses Schicksal, alle neun Minuten stirbt ein Patient an den Folgen. Das bedeutet, dass bis zu 40 Prozent der Schlaganfälle tödlich enden. Damit steht unser Land an der Spitze in Europa. Alarmierende Zahlen, die Handlungsbedarf anzeigen.

270 000 Deutsche erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall

Risikofaktor Nr. 1: Bluthochdruck

Viele Menschen leiden unter Bluthochdruck. Die häufigsten Folgen: innere Unruhe, Schwindel und Kopfschmerzen. Unbehandelt gilt die sogenannte Hypertonie als Hauptauslöser eines Schlaganfalls. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck über 140/90 mmHg steigert das Schlaganfall-Risiko um das 20-fache (!) und sollte deshalb unbedingt ärztlich behandelt und streng kontrolliert werden. Betroffene sollten vor allem auf überschüssige Kilos achten. Denn zu viel Fett und Cholesterin fördern die Bildung von Ablagerungen in den Adern. Dadurch kann es zu klumpenartigen Verdickungen kommen, welche die Gefäße verengen und den Blutstrom stören. Die größte Gefahr für einen Infarkt besteht dann, wenn sich Teile dieser Klumpen ablösen und die Arterien verstopfen.

Im Allgemeinen erhöht sich das Schlaganfall-Risiko aber erst ab dem 60. Lebensjahr. Das hohe Alter birgt negative Begleiterscheinungen wie etwa Arteriosklerose oder eben einen hohen Cholesterinspiegel – ein Zusammenspiel, das für Betroffene gefährliche Konsequenzen haben kann.

Selten, aber dennoch zählbar, trifft ein Schlaganfall gelegentlich auch Neu- und Frühgeborene: Etwa 300 Kinder erleiden jährlich während der Geburt einen sogenannten Apoplex. Dr. Volker Degenhardt, Leiter des Funktionsbereiches Neuropädiatrie des Klinikums Hildesheim: „Bei Neugeborenen kann ein Schlaganfall besonders während der Geburt auftreten, weil die Babys zu diesem Zeitpunkt sehr viele rote Blutkörperchen haben. Die Folge: Das Blut ist zu dick, es bilden sich leichter Gerinnsel, die mit dem Blut ins Gehirn gelangen und dort Blutgefäße verstopfen können.“

Anatomie eines Schlaganfalls

Wie der Infarkt im Körper entsteht

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einem abrupten Ausfall von Hirnfunktionen, ausgelöst durch die unterbrochene Blutversorgung einiger Gehirnregionen. Diese wird entweder durch ein Blutgerinnsel verursacht, welches ein oder mehrere Gefäße verstopft oder aber gar durch eine Hirnblutung. Dabei platzt bzw. reißt ein Blutgefäß und eine große Menge Blut breitet sich im Hirn aus. Beide Fälle rufen irreparable Schäden am Gehirn hervor – Gehirnzellen die während dieser Mangelversorgung absterben, können nie wieder nachgebildet werden.

Die Symptome: Charakteristisch für einen plötzlich auftretenden Apoplex sind herabhängende Mundwinkel, teilweiser bis völliger Sprachverlust, Blindheit und einseitige Taubheitsgefühle in den Armen und/oder Beinen. Sollte auch nur eines dieser Symptome auftreten und sei es auch nur in schwacher Ausprägung, muss ein Krankenhaus aufgesucht werden. Denn wie stark sich diese Anzeichen zeigen, ist abhängig vom betroffenen Gehirnareal und vom Schweregrad des Schlaganfalls. Bilden sich die Symptome umgehend zurück, war es „nur“ ein böser Vorbote, in Fachkreisen auch Transitorisch Ischämische Attacke (TIA) genannt. Eine ärztliche Untersuchung ist trotzdem notwendig.

Die Ursachen: Die Hauptursachen für Schlaganfälle sind verstopfte Blutgefäße – beispielsweise durch Arteriosklerose oder Embolien. Dabei werden Blutgerinnsel, die im Körper entstehen – etwa in Folge von Herzrhythmusstörungen – bis zum Gehirn fortgeschwemmt. Dort bleiben sie dann in einer engen Arterie stecken. Möglich ist auch, dass ein Blutgerinnsel solange an einer verletzten Arterieninnenwand wächst, bis diese schließlich verstopft.

In 25 Prozent der Fälle kommt es zu einer Hirnblutung durch das Platzen eines Blutgefäßes, Ärzte sprechen dann von einem sogenannte Hämorrhagischen Schlaganfall.

Vorbeugen: Eine gesunde Lebensweise – ausgewogene Ernährung, Bewegung, Sport – und der Verzicht auf Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol zahlen sich aus. Die regelmäßige Einnahme von Medikamenten bei Grunderkrankungen wie Hypertonie oder Diabetes und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind zur Vorbeugung zudem unbedingt erforderlich.

Wenn jede Sekunde zählt

Welche Maßnahmen im Ernstfall helfen

Ereignet sich ein Schlaganfall, zählt jede Minute. Für Angehörige heißt das: Sofort Feuerwehr oder Notarztwagen rufen! Sie bringen den Patienten möglichst in eine spezialisierte Klinik. Dort muss vor der Behandlung geklärt werden, um welche Art von Hirnschlag es sich handelt. Denn nur wenn der Patient schnelle Hilfe bekommt, hat er gute Chancen auf Heilung. Tendenziell sind jüngere Menschen mit einer guten körperlichen und geistigen Verfassung im Vorteil. Zuerst müssen Atmung und Kreislauf stabilisiert werden, um das Bewusstsein wiederherzustellen. Dazu dienen die künstliche Sauerstoffzufuhr, kreislaufstabilisierende Medikamente und das Einstellen des Blutdrucks sowie des Blutzuckerspiegels. Anschließend wird mit Hilfe der Bildgebung (CT-Computertomografie) die betroffene Arterie oder das betroffene Hirnareal identifiziert und lokalisiert. Je nach Ursache kann dann die Gefäßverstopfung gelöst oder die Blutung gestoppt werden. In den meisten Fällen geschieht das ebenfalls über Medikamente, in Akutfällen sind jedoch Notoperationen wie beispielsweise eine Schädelöffnung zum Druckabbau notwendig.

Therapie: Kliniken mit spezialisierten Schlaganfall-Stationen, sogenannten Stroke Units, bieten die Lyse-Therapie an. Dabei werden Blutgerinnsel mit Hilfe von speziellen Enzymen medikamentös aufgelöst. Diese Therapieform wird nur angewendet, wenn der Patient innerhalb von maximal sechs Stunden nach dem Schlaganfall in der Klinik eintrifft und es sich um akute Gefäßverschlüsse handelt. Denn die Lyse-Therapie kann ebenfalls schwere Komplikationen wie beispielsweise weitere Blutungen im Hirn auslösen. Dennoch: Laut der amerikanischen NINDS Studie erholen sich Patienten, bei denen die Lyse-Therapie innerhalb von drei Stunden angewendet wurde, deutlich schneller und besser.

Rehabilitation:

Der mühsame Weg zurück in den Alltag

Patienten haben nach einem Schlaganfall einen langen und steinigen Weg vor sich. Der Therapieplan sieht Bewegungseinheiten und Krankengymnastik vor. Physio-, Ergo- und Sprachtherapie werden am häufigsten angewandt. Körperliche und geistige Fähigkeiten wie das Laufen und/oder Sprechen und Lesen müssen oft völlig neu erlernt werden. Wichtig für die Genesung ist ein ständiges, intensives Training, denn die zerstörten Gehirnzellen werden nicht wieder ersetzt. Viel mehr müssen neue Verbindungen der Nervenzellen aufgebaut werden und andere Gehirnareale lernen, die Funktionen des abgestorbenen Gewebes zu steuern – ein zeitintensiver Prozess, der den Patienten viel Kraft und Ausdauer abverlangt. Der Erfolg hängt dabei vom Schweregrad des erlittenen Apoplex ab und nicht zuletzt auch von der Willenskraft und der Geduld des Patienten selbst.

Schicksal Schlaganfall

Diese Prominenten erlitten einen Hirninfarkt

Ein bekannter Fall in Deutschland ist unter anderem der von Gaby Köster. Infolge ihres Schlaganfalls im Jahr 2008 blieb die Komikerin linksseitig zum Teil gelähmt. Auch für sie ist der Genesungsprozess eine harte Geduldsprobe. Ihre berufliche Karriere fand so ein verfrühtes und abruptes Ende. In einem Interview mit dem NDR bezeichnete die 49-jährige den Schlaganfall als „Fulltimejob“.

Auch die ehemalige Sportmoderatorin Monica Lierhaus wurde Opfer eines Schlaganfalls. Der 41-jährigen bereiten auch nach einer langen Rehabilitationsphase das Gehen und Sprechen noch Schwierigkeiten. Als sie sich im Februar 2011 das erste Mal nach ihrer Erkrankung in der Öffentlichkeit bei einer Preisverleihung zeigt, stockt vielen Gästen der Atem – schockierte Gesichter, betroffene Blicke und als Ausdruck der Anteilnahme Standing Ovations.

Einen weit aus milderen Krankheitsverlauf kann der SPD-Politiker Peter Struck nachweisen. Er überstand die Folgen seines Schlaganfalls ohne größere Schäden und musste lediglich eine mehrwöchige Pause von seinem Amt einlegen. Trotz zweier Herzinfarkte und einem Schlaganfall in seiner Vergangenheit raucht der 68-jährige noch immer.

Dass das Schicksal schon früh um sich Schlug, zeigen die Schlaganfälle berühmter Persönlichkeiten wie beispielsweise Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn oder Josef Stalin. Der sowjetische Diktator Josef Stalin starb im Jahre 1953 an den Folgen eines Apoplexes.

Sport, Ernährung, Vorsorge

So schützen Sie sich vor dem Schlaganfall

Um einem möglichen Schlaganfall vorzubeugen, sollten alle Risikofaktoren weitestgehend minimiert werden. Dazu zählt in erster Linie auf die eigene Ernährung zu achten. Das heißt insbesondere fett- und zuckerarm und auch ausgewogen zu essen sowie die Nahrungsaufnahme in regelmäßigen Abständen, so dass die Verdauung sich an einen bestimmten Rhythmus gewöhnen kann. Darüber hinaus sollte das Gewicht kontrolliert und im Fall von Übergewicht reduziert werden. Ärzte beraten bei einer Ernährungsumstellung, sofern die selbstständige Gewichtsreduktion nicht möglich ist.

Mindestens dreimal wöchentlich sollte wenigstens eine Stunde aktiv Sport getrieben werden. Wer das zeitlich nicht schafft, sollte im Alltag möglichst viele Bewegungsalternativen wählen, um so das Bewegungsdefizit auszugleichen. Beispiele sind das Nutzen von Treppen statt Fahrstühlen, das Fahren mit dem Fahrrad statt der Bahn oder des Autos sowie regelmäßige Spaziergänge. Auch kleine Lockerungsübungen in der Mittagspause zeigen Wirkung. Durch diese beiläufigen Aktivitäten verbessert sich die körperliche Fitness ganz nebenbei.

Zu einem gesunden Lebensstil gehört neben der Ernährung und Sport auch der weitestgehende Verzicht auf Genussmittel: dazu zählen Alkohol, Zigaretten und der Missbrauch jeglicher Betäubungsmittel. Der leichtsinnige Griff zu Medikamenten und die Selbstmedikation bei Erkrankungen sind ebenfalls kritisch zu betrachten. Insbesondere Frauen nehmen darüber hinaus jahrelang die Antibabypille. Auch sie birgt in Kombination mit Genussmitteln oder anderen Medikamenten ein erhöhtes Gefahrenpotential.

Auf Nummer sicher geht, wer regelmäßige Untersuchungen beim Hausarzt wahrnimmt. Es ist wichtig, die eigenen Cholesterin- und Blutzuckerspiegelwerte zu kennen sowie den eigenen Blutdruck. Wer zu erhöhtem Blutdruck neigt, sollte diesen für sich selbst messen, um auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Messgeräte für den Hausgebrauch gibt es in verschiedenen Preissegmenten in der Apotheke.

Menschen, die erblich vorbelastet sind, sollten noch genauer auf die Zeichen ihres Körpers achten und bei Attacken, die den Kreislauf, den Kopf oder die Gliedmaßen betreffen, lieber ein Mal mehr den Arzt aufsuchen als zu wenig, da sich Schlaganfälle häufig durch Transitorische Ischämische Attacken (TIA) ankündigen. Obwohl sich die Symptome einer TIA in den meisten Fällen wieder vollständig zurückbilden, ist dennoch Behandlungsbedarf vorhanden. Mittels einer Ultraschall-Untersuchung kann der Arzt die Halsschlagader und die Gefäße im Schläfenbereich untersuchen. Mögliche Veränderungen und Gefäßverengungen können so frühzeitig entdeckt und therapiert werden.

Diverse neurologische Kliniken bieten zudem privatärztliche Leistungen an. Solche Versorgungspakete (siehe unten) sind sehr zeit- und kostenintensiv aufgrund des Einsatzes modernster Technologien und Untersuchen. Patienten, die eine derartige Leistung in Anspruch nehmen möchten, müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Kassen diese nicht übernehmen. Auch im Falle erblicher Vorbelastungen werden die entstehenden Kosten von rund 1.000 Euro nicht erstattet.

  • eine strukturierte Anamnese (ausführliches Vorgespräch)
  • eine körperliche Untersuchung
  • eine Auswertung von Laborwerten (Blutuntersuchung)
  • eine Neurosonographie der hirnversorgenden Schlagader (Ultraschalluntersuchung)
  • eine quantitative Plaque-Analyse bei Arteriosklerose-Patienten (untersucht Beschaffenheit der Gefäßwände)
  • ein EKG (Untersuchung auf Herzrhythmusstörungen) & EEG (untersucht werden Schäden von Nervenzellen)
  • eine normale Blutdruckmessung
  • eine Anwendung des Knöchel-Arm-Indexes (Berechnung des arteriellen Verschlussdruckes)
  • ein ausführliches Abschlussgespräch & die Aushändigung schriftlicher Untersuchungsergebnisse

Literatur-Tipps:

Was nun? Tausend fragen nach dem Schlaganfall
Von Johannes Steiner
ISBN: 3-8311-0965-6 (Preis: 11,25 €)

Der Einschlag mitten ins Leben. Schlaganfall mit 45 und das Leben geht weiter
Von Ulrike Menke
ISBN: 3-8334-0922-3 (Preis: 9,90 €)

Schlaganfall – Wie Sie sich auf ein verändertes Leben einstellen
Von Jürgen Wilhelm, Dr. Alfred Lauer
SBN: 3-8304-3050-7 (Preis: 14,95 €)

Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.

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