Neue Studie: So gefährdet Fleischkonsum das Herz

Wer an Herzinsuffizenz leidet, sollte rotes Fleisch nur in Maßen zu sich nehmen. Diese schon seit Längerem gültige Regel erhält nun eine neue wissen-schaftliche Grundlage. Forscher von der Cleveland Clinic in Ohio deckten nämlich in Studien einen neuen Zusammenhang auf.
Wie erhöht rotes Fleisch wirklich das Risiko kardiovaskulärer Krankheiten?
Ein Molekül im Fokusin Forscherteam aus dem US-Bundesstaat Ohio wollte den Ursachen auf den Grund gehen. Ein spezielles Molekül stand dabei im Fokus der Studie - Trimethylamin-N-Oxid (TMAO). Dieses Molekül entsteht in der Leber, nachdem Darmbakterien zuvor den Nahrungsstoff L-Carnitin, der vor allem in rotem Fleisch vorhanden ist, verstoffwechselt und umgewandelt haben.
MAO und kardiovaskuläre EreignisseEin erhöhter TMAO-Spiegel schien direkt damit zusammen zu hängen, wie häufig Krankheitsbilder wie Arteriosklerose auftraten. Bei insgesamt 4000 Personen, die wegen potenziellen Herzproblemen in der Klinik untersucht wurden, maßen die Forscher daher auch das Trimethylamin-N-Oxid. Mittels dieser drei Jahre dauernden Datenerfassung sollte der vermutete Zusammenhang belegt werden. Tatsächlich gab es Korrelationen zwischen einem erhöhten TMAO-Spiegel und der Häufigkeit mit der Krankheitsbilder wie Gefäßverkalkungen und Folgeerkrankungen auftraten1.
Höhere SterberateDoch die Wissenschaftler gingen noch weiter. Sie wollten herausfinden, ob ein hoher Fleischkonsum und ein damit einhergehender erhöhter TMAO-Spiegel auch tatsächlich Auswirkungen auf die Lebensdauer haben. Dafür wurden Patienten mit Herzinsuffizienz einer gesunden Kontrollgruppe gegenüber gestellt2. Und tatsächlich: Bei einem deutlich erhöhten Anteil von Trimethylamin-N-Oxid im Blut, stieg die Mortalität um 18 %!
Ausblick auf weitere ForschungenSind diese neuen Erkenntnisse nun der abschließende Beweis dafür, dass ein hoher Fleischkonsum das Herz gefährdet? So einfach ist es wohl nicht. Zwar gilt der Zusammenhang zwischen TMAO und Gefäßverkalkungen als erwiesen. Dennoch gibt es auch in der Zukunft noch Arbeit für die Wissenschaftler. Es gilt beispielsweise herauszufinden, welchen Anteil andere Faktoren neben dem TMAO-Spiegel an dem Gesamtergebnis haben. Außerdem soll erforscht werden, wie sich eine Senkung dessen auf das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen auswirkt.
1 http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleid=1665061 2 http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleID=1920818