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Eine Frage der Toleranz: Warum gibt es immer mehr Unverträglichkeiten?

Von Martina Moyses

Brötchen, Milchprodukte, Obst: Viele Menschen vertragen nicht alles, was zum Frühstück auf den Tisch kommt.

Obst, Getreide und Milch sind nicht nur feste Bestandteile unserer Ernährung, sondern auch Auslöser der meisten Nahrungsmittel-unverträglichkeiten. Tatsächlich, so scheint es, leiden immer mehr Menschen an Laktoseintoleranz, Zöliakie und Co. Beherzt am Frühstücksbuffet zugreifen oder einfach einmal Freunde bekochen scheitert nicht selten an diversen Unverträglichkeiten. Doch kommen diese wirklich immer häufiger vor?

Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz bezeichnet die Unfähigkeit, Milchzucker zu verdauen. Den betroffenen Menschen fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Dünndarm aufspaltet und verdaulich macht. Dies ist jedoch keine Krankheit und auch nichts Ungewöhnliches: Laktoseintoleranz ist global betrachtet weit verbreitet, in Asien und Afrika vertragen über 90 % der Erwachsenen keinen Milchzucker. Der biologische Hintergrund: Wie bei allen Säugetieren ist es auch beim Menschen von der Natur so vorgesehen, dass er (Mutter)-Milch lediglich als Säugling zu sich nimmt. Man muss sich dabei vor Augen führen, dass auch die Kuh nur für ihren Nachwuchs Milch bildet: Ist sie nicht regelmäßig trächtig, versiegt die Milch. Dass die Mehrzahl der Menschen in Nordamerika und Europa die „artfremden“ Milchprodukte auch weit über das Säuglingsalter hinaus verträgt, ist lediglich einem Zufall in Form einer Genmutation zu verdanken. So bleibt die Tätigkeit des laktosespaltenden Enzyms bis ins Erwachsenenalter erhalten. Bei ca. 10-15 % der Menschen in Mitteleuropa sinkt die Enzymproduktion aber mit zunehmendem Alter: Sie werden laktoseintolerant.

Oft werden dennoch Milchprodukte in einem geringen Maß oder mit einem niedrigen Gehalt an Milchzucker (z. B. Butter oder lange gereifter Käse wie Parmesan) noch vertragen. Übrigens: Auch wenn Milch als Hauptlieferant für Kalzium gilt, können Menschen mit Laktoseintoleranz ihren Bedarf an dem Mineralstoff auch anderweitig decken. Diverse Samen (u. a. Mohn, Sesam und Mandeln) und Gemüsesorten (u. a. Grünkohl, Broccoli, Rucola) enthalten ebenfalls reichlich Kalzium, das der Körper beispielsweise für den Knochenaufbau benötigt.

Doch kommt Laktoseintoleranz heutzutage tatsächlich häufiger vor als noch vor einigen Jahrzehnten? Vermutlich ja. Dies liegt vor allem daran, dass Laktose mittlerweile bei weitem nicht mehr nur in Milchprodukten enthalten ist. Viele verarbeitete Lebensmittel wie Tütensuppen, Saucen oder sogar Wurst enthalten zugesetzte Laktose. Wir werden also in der heutigen Zeit weitaus größeren Mengen an Milchzucker ausgesetzt als noch die Generationen vor uns. Die körperliche Unverträglichkeit tritt folglich häufiger auf.

Fruktosemalabsorption

Obst ist gesund – doch das gilt nicht für jeden. Einige Menschen bekommen nach dem Verzehr von Früchten Bauchschmerzen und Durchfall: Sie leiden an Fruktosemalabsorption und können den Fruchtzucker im Obst nicht gut verdauen. Die Menge spielt dabei jedoch eine entscheidende Rolle. Denn auch wer nicht von der Fruktosemalabsorption betroffen ist, verträgt kaum eine unbegrenzte Menge an fruchtzuckerhaltigen Lebensmitteln. Dass der Bauch nach einem Liter Fruchtsaft anfängt, heftig zu rumoren, ist eine körperlich völlig normale und natürliche Reaktion. Bei einer Fruktosemalabsorption ist die Toleranzschwelle deutlich herabgesetzt: Statt einer großen Menge Fruchtsaft sorgt dann etwa schon ein Apfel für die Symptome. Die Verträglichkeit ist aber individuell verschieden und auch der Fruchtzuckergehalt in den verschiedenen Obstsorten variiert stark. Während Äpfel sehr viel Fruchtzucker enthalten, sind Sauerkirschen oder Aprikosen oft weniger problematisch. Betroffene sollten am besten selbst ausprobieren welche Obstsorten und –mengen sie gut vertragen und welche nicht.

Meist ist es jedoch nicht das Obst allein, das für Probleme sorgt. Wie schon bei Laktose gilt auch hier, dass die Fruchtzucker-Exposition in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten spürbar angestiegen ist. Denn Fruktose ist längst nicht mehr nur in frischen Früchten enthalten, sondern auch in allerlei Lebensmitteln, in denen man sie zunächst gar nicht vermuten würde. Diverse Light-Produkte enthalten eine erhebliche Menge des Zuckers, alternative Süßungsmittel wie Agavendicksaft und Maissirup sind wahre Fruktosebomben und auch Limonaden, Brotaufstriche oder Saucen sind oft mit Fruktose versetzt. Die Folge: Wir nehmen weitaus mehr Fruktose zu uns als wir es mit reinem Obstkonsum schaffen würden.

Zöliakie

Zöliakie lautet der Spezialbegriff für eine Unverträglichkeit von Gluten, einem Klebereiweiß, das in fast allen Getreidesorten enthalten ist. Rund 1 % der Bevölkerung ist von einer Zöliakie betroffen, reagiert mit heftigen Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchkrämpfen oder Durchfall auf glutenhaltige Lebensmittel und muss deswegen auch darauf verzichten.

Deutlich mehr Menschen nutzen Zöliakie jedoch als Argument, um Getreide im allgemeinen und Weizen im besonderen regelrecht zu verteufeln. Das Image von Getreide wird immer schlechter, Bücher wie „Die Weizen-Wampe“ von Dr. William Davis, die Weizenkonsum für fast alle modernen Zivilisationskrankheiten verantwortlich machen, feiern große Erfolge. Die Argumentation der Getreide-Gegner: Es liegt nicht in der Natur des Menschen, Getreide zu verzehren, daher könne er es generell auch nicht problemlos verdauen.

Ernährungswissenschaftler geben jedoch Entwarnung: Lebensmittel aus Vollkorngetreide sollten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) weiterhin einen festen Platz auf unserem Speiseplan haben. Wer tatsächlich an Zöliakie leidet, kann auf glutenfreie Mehle aus Quinoa, Amaranth oder Buchweizen und verarbeitete Produkte daraus zurückgreifen. Übrigens: Vermutlich gibt es nicht bedeutend mehr Fälle von Zöliakie als noch vor 50 Jahren. Wahrscheinlich ist jedoch, dass sie durch ein gestiegenes Ernährungsbewusstsein im Allgemeinen häufiger erkannt wird.

Ein verändertes Bewusstsein für Körper und Ernährung

Ernährung ist gemeinhin zu einer Philosophie geworden, die weit über die reine Nahrungsaufnahme hinaus geht. Moralische, gesellschaftliche, gesundheitliche und individuelle Faktoren sorgen dafür, dass Ernährung zu einer Lebenseinstellung wird. Einige Menschen lehnen Getreide strikt ab und propagieren Steinzeit-Ernährung auf Fleisch- und Gemüsebasis. Militante Veganer vertreten hingegen den Standpunkt, der Mensch brauche überhaupt keine tierischen Produkte zu konsumieren, schließlich lebe unser nächster Verwandter, der Affe, auch ohne dergleichen ganz gut. Obwohl heiß diskutiert wird, was gesunde Ernährung ausmacht, steht eines zweifelsfrei fest: Das Bewusstsein für Körper, Gesundheit und Ernährung ist in der heutigen Zeit so stark ausgeprägt wie nie zuvor.

Zurück zur Ausgangsfrage: Gibt es heutzutage mehr Nahrungsmittelunverträglichkeiten als früher? Zumindest bei Laktose und Fruktose trifft das zu. Dazu kommt aber auch, dass Ernährung und Gesundheit im Allgemeinen viel mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt sind und Unverträglichkeiten deswegen deutlich häufiger diagnostiziert werden. Das, was früher als „empfindlicher Magen“ oder „unruhige Verdauung“ abgetan wurde, ist heute eher eine ärztlich abgesicherte Laktoseintoleranz oder Zöliakie.

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