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Gelenkschmerzen

Was hilft bei Gelenkentzündungen, Herr Dr. Miller? Wie Enzyme im Körper wirken Herr Dr. Miller, welchen Stellenwert haben Erkrankungen wie Rheuma und Arthrose im Praxisalltag von Orthopäden und Rheumatologen?
Dr. Miller: In der täglichen Praxis des Orthopäden spielen entzündliche Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates eine beherrschende Rolle. Soweit es sich um entzündlich-rheumatische Erkrankungen handelt, wird der Orthopäde den Patienten zusammen mit einem Rheumatologen betreuen. Eine der häufigsten Beschwerden, die von Patienten beim Orthopäden genannt werden, sind Schmerzen in den verschiedensten Gelenken. Häufig handelt es sich dabei um akut aktivierte Entzündungen von arthrotisch veränderten Gelenken. Knie- und Hüftarthrosen sind dabei vorherrschende Krankheitsbilder. Aber auch die degenerativen Veränderungen der kleinen Wirbelkörpergelenke sind oftmals Anlass, dass Patienten einen Orthopäden aufsuchen.

Üblicherweise werden Patienten mit akut aufgetretenen Schmerzen in Gelenken jedoch zuerst zum Hausarzt gehen. Dort wird dann eine erste Diagnose gestellt. In der Regel wird der Hausarzt ein entzündungshemmendes Präparat verordnen (z. B. Diclofenac, ein NSAR-Präparat). In Kenntnis des nicht unerheblichen Nebenwirkungsspektrums dieser Medikamentengruppe (NSAR) empfiehlt eventuell bereits der Hausarzt einen Therapieversuch mit Enzymkombinationen. In zahlreichen Studien konnte gezeigt werden, dass Enzymkombinationen genauso gut schmerz- und entzündungslindernd wirken, wie die häufig verschriebenen, aber nebenwirkungsreichen NSAR-Präparate.

In immer mehr Hausarzt- und Orthopädiepraxen werden deshalb Enzymkombinationen als hilfreiche und sinnvolle Alternative zu NSAR-Präparaten empfohlen.

Was für Enzyme sind denn das – und was können diese leisten?
Dr. Miller: Zum Hintergrund: Enzyme sind aus Aminosäuren zusammengesetzte Eiweiße. Sie beschleunigen im Körper die lebenswichtigen chemischen und biologischen Reaktionen in den Körperzellen. Es gibt mehr als 10.000 verschiedene Enzyme im menschlichen Organismus; davon sind bisher erst ca. 3.000 erforscht. Ohne die verschiedenen Enzyme könnte der menschliche Organismus nicht überleben.

Die in der sogenannten systemischen Enzymtherapie seit vielen Jahrzehnten genutzten Enzyme gehören zur Klasse der sogenannten Proteasen. Diese Proteasen sind natürliche Enzyme. Bromelain wird aus Teilen der Ananas, Papain von der Papaya gewonnen. Trypsin und Chymotrypsin kommen in den Bauchspeicheldrüsen von Säugetieren vor und werden durch aufwändige Extraktionsverfahren gewonnen und gereinigt.

Jedes dieser Enzyme hat spezielle Eigenschaften. So kann Bromelain z.B. sehr gut Schwellungen reduzieren, Papain kann seine Vorteile bei chronischen Entzündungen ausspielen, Trypsin und Chymotrypsin verbessern nachhaltig die Fließeigenschaften des Blutes, so dass Entzündungsherde besser durchblutet und Entzündungsstoffe schneller abtransportiert werden können.

Erst die Nutzung von Kombinationen dieser verschiedenen Enzyme eröffnet sowohl dem Therapeuten als auch dem Nutzer von Enzympräparaten das gesamte Spektrum der Möglichkeiten.

Welches Altersspektrum haben Patienten mit Gelenkerkrankungen?
Dr. Miller: Entzündliches Rheuma kann alle Altersgruppen betreffen. Bereits im Kindes- und Jugendalter können entzündlich-rheumatische Erkrankungen auftreten. Diese jungen Patienten gehören unbedingt in die therapeutische Obhut von spezialisierten rheumatologischen Praxen. Im Erwachsenenalter erstmals festgestelltes entzündliches Rheuma mit drohender Zerstörung der Gelenkstrukturen gehört ebenfalls konsequent von Rheumatologen therapiert. Um die Prognose dieser Patienten langfristig zu verbessern, darf nicht zu spät mit einer zielgerichteten Therapie begonnen werden. In jeder Altersgruppe können ergänzend Enzymkombinationen gegeben werden.

Der klassische Arthrose-Patient hat ein fortgeschrittenes Alter. Arthrose ist eine degenerative Erkrankung (Abnutzungserscheinung) von Gelenkstrukturen. Dieser degenerative Prozess im Gelenk kann sich über viele Jahre hinziehen, ohne dass der Patient bedeutsame Beschwerden hat. Irgendwann jedoch wird sich das derart veränderte Gelenk melden und damit eine akute Reaktion auslösen. Schwellung, Rötung, Überwärmung, Funktionseinschränkungen und starke Schmerzen sind spürbare und sichtbare Reaktionen des Immunsystems des betroffenen Patienten. In dieser Phase der aktivierten bzw. reaktivierten Arthrose sind Enzymkombinationen entzündungsregulierend, abschwellend und dadurch schmerzlindernd. Die Wirkung von Enzymkombinationen ist vergleichbar mit der Wirkung von NSAR-Präparaten, aber ohne deren typische Nebenwirkungen.

Worauf kommt es bei der Behandlung von entzündlichen Gelenkbeschwerden an?
Dr. Miller: Man muss hierbei unterscheiden zwischen akuten und chronischen Gelenkbeschwerden. Bei akuten Gelenkbeschwerden muss die initiale, entzündungshemmende Medikation in der Dosierung so gewählt werden, dass damit die Schmerzen innerhalb von Stunden gelindert werden. Das gelingt in der Regel sehr gut mit den klassischen NSAR-Präparaten wie Diclofenac, Ibuprofen etc. Gibt man bereits zu Beginn der Behandlung ein Enzymkombinationspräparat dazu, kann das NSAR-Präparat nach drei Tagen bereits wieder abgesetzt werden und die weitere Behandlung erfolgt ausschließlich mit dem Enzympräparat bis zur nachhaltigen Schmerzlinderung. Dadurch werden die unerwünschten Nebenwirkungen der NSAR-Präparate kaum auftreten.

Bei chronischen Gelenkbeschwerden, ohne akute Schmerzsymptomatik, kann gleich eine Therapie mit Enzymkombinationen erfolgen. Diese Therapie muss ausreichend lang durchgeführt werden. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die Enzympräparate mindestens 6 Wochen bis 3 Monate genommen werden sollten, um eine anhaltende Beschwerdereduktion zu erreichen.

Welche Risiken sehen Sie bei der langfristigen Einnahme von Schmerzmitteln?
Dr. Miller: In diesem Zusammenhang muss man zwischen den klassischen Schmerzmitteln (z.B. Paracetamol, Tramadol, Tilidin, Metamizol etc.) und den entzündungshemmenden Präparaten (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Coxibe etc) unterscheiden. Die klassischen Schmerzmittel reduzieren die Wahrnehmung von Schmerzen, die entzündungshemmenden Präparate reduzieren den Entzündungsdruck im betroffenen Gewebe und dadurch die lokale Schmerzsituation.

Klassische Schmerzmittel haben, wie auch die klassisch-entzündungshemmenden Präparate, ein bekanntes, breites Nebenwirkungsspektrum. Leberschädigungen unter Paracetamol, Knochenmarksschädigungen unter Metamizol, Magenblutungen unter Diclofenac und anderen NSAR-Präparaten sind bekannte Risiken. Im vergangenen Jahr wurden in einigen international bedeutenden Fachzeitschriften weitere Nebenwirkungen von Präparaten aus der NSAR-Gruppe (v. a. Diclofenac) beschrieben. So konnte nachgewiesen werden, dass die Raten an Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfällen bei bereits kurzfristiger Einnahme von Diclofenac und anderen NSAR-Präparaten deutlich erhöht sind (bis um den Faktor 4!).

Was können Betroffene zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie tun? Wie wichtig ist Sport für Menschen mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen?
Dr. Miller: Wenn der Patient eine akute Schmerzsymptomatik bei akut-entzündlicher Gelenkerkrankung hat, wird er das betroffene Gelenk bevorzugt schonen. Bei akuter Entzündungssymptomatik ist eine Kühlung des Gelenks mit geeigneten Maßnahmen immer schmerzlindernd.

Bei chronisch-entzündlichen Gelenkentzündungen kommt es neben der wirksamen entzündungsregulierenden medikamentösen Therapie wesentlich darauf an, dass die bei Entzündungen immer auftretenden Entzündungsprodukte (eiweißhaltige Substanzen) nicht zu Verklebungen von Gelenkstrukturen führen. Deshalb ist eine konsequente Bewegungstherapie der Gelenke unter fachkundiger Anleitung (Physiotherapeut) dringend notwendig. Jeder geschulte Therapeut wird dem betroffenen Patienten geeignete sportliche Aktivitäten und Übungseinheiten nennen können, die er auch zuhause ausführen kann.

Kontakt:
Dr. Dr. med. Winfried Miller
Niedergelassener Allgemeinarzt
Praxisschwerpunkte: komplementäre Onkologie und Immunologie
Email: info@doktor-miller.de
Internet: www.doktor-miller.de

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