Jetzt bloß nicht sauer werden – Blasenentzündung durch Übersäuerung
Von Jessi Franke
Mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland hat in ihrem Leben mindestens eine Blasenentzündung. Zur Behandlung verschreiben die Ärzte Antibiotika, die krankheitsverursachende Bakterien abtöten. Eine schonendere Methode Stellen pflanzliche Präparate aus der Apotheke dar. So schnell wie die Blasenentzündung verschwindet, kommt sie manchmal aber auch wieder zurück. Zwar zählen Bakterien und Keime zu den Hauptverursachern der Entzündung. Tritt diese aber häufiger in Folge auf, sollten auch andere Ursachen untersucht werden, so auch eine Übersäuerung des Körpers.
Unser körpereigener Schutzmechanismus, das Immunsystem, steht in einem engen Zusammenhang mit dem Säure-Base-Haushalt und leidet enorm bei einer zu hohen Säurebelastung. Als Folge können immer wiederkehrende Krankheiten entstehen, möglicherweise auch Blasenentzündungen. Folglich kann neben der medikamentösen Behandlung auch eine umfassende Entsäuerung als Basismaßnahme gegen Blasenentzündungen sinnvoll sein.
Sauer macht Bakterien lustig
Untersuchungen haben gezeigt: Bei einem ausgewogenen Säure-Base-Haushalt wird der Urin im Laufe des Tages basischer. Nur dann kann der Körper das Immunsystem optimal aufrecht erhalten. Ein zu saures Milieu stellt einen idealen Nährboden für Bakterien dar. Dort können sie sich ungehindert vermehren. Eine Blasenentzündung kann dann nicht von alleine vollständig abheilen. Folge: Die Entzündung kommt immer wieder zurück.
Sind Sie zu sauer?
Ob der Körper tatsächlich übersäuert ist, kann mithilfe von Urin-Teststreifen (aus der Apotheke, mehr über Teststreifen hier) ermittelt werden. Diese messen den pH-Wert des Urins, der bei einem gesunden Menschen morgens mit einem pH-Wert 6,5 bis 6,8 zwar leicht sauer ist, am Mittag aber bereits neutrale und am Abend mit einem pH-Wert über 7 leicht basische Werte annimmt. Bei Abweichungen gibt es verschiedene Maßnahmen, mit denen Sie der Übersäuerung entgegen wirken können.
Das können Sie gegen Übersäuerung tun
Um die Aufnahme von Säuren zu minimieren, ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung unumgänglich. Denn nur, wer sich gesund und ausgewogen ernährt, kann sein Immunsystem stärken und damit Übersäuerungen entgegen wirken. Basische Lebensmittel helfen dabei, ein optimales Säure-Base-Verhältnis im Körper aufrecht zu erhalten. Zu den basenbildenden Lebensmitteln zählen Obst (Äpfel, Ananas, Bananen, Mangos, Orangen usw.), Gemüse (Brokkoli, Pilze, Salate, Paprika, Tomaten, Zwiebeln usw.), das nahezu gesamte Repertoire der Kräuterküche (Basilikum, Oregano usw.), Nüsse (Mandeln, Erdmandel usw.) und Getränke wie selbstgemachte Früchtesmoothies, Kräutertees und Wasser. Säurebildende Nahrungsmittel sind aber nicht zwingend ungesund. Man kann sie in gute und schlechte Säurebildner einteilen. Grundsätzlich sollten sie jedoch mit basischen Lebensmitteln kombiniert werden. Unbedenklich sind zum Beispiel Getreideprodukte aus Vollkorn (Dinkel, Bulgur, Couscous usw.), aber auch Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen sowie Mais, Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen sowie bestimmte Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Macadamianüsse). Tierische Produkte aus biologischer Landwirtschaft (Bio-Eier, Fisch aus Bio-Aquakulturen usw.) können in überschaubarer Menge verzerrt werden. Im Gegensatz dazu sollten Sie auf tierische (Eier, Fleisch, Wurst, Fisch) und Milchprodukte (Quark, Joghurt, Kefir, Käse usw.) aus konventioneller Landwirtschaft lieber verzichten.
Mithilfe von zusätzlichen Entsäuerungsprogrammen, zum Beispiel mit basischen Kräutertees und basischen Bädern, können Sie angesammelte Säuren sowohl von innen als auch von außen neutralisieren. Außerdem kommt auch unserer Körpertemperatur beim Entschlacken und Entsäuern eine wesentliche Bedeutung zu: Je wärmer nämlich unser Blut ist, desto besser können Schlacken und Säuren ausgeschieden werden. Für eine natürliche und gesunde Erhöhung unserer Körpertemperatur eignen sich verschiedene Sportarten, aber auch regelmäßige Saunagänge, Massagen und heiße basische Bäder.