Blasenentzündung - Tipps für Schwangere

Viele Frauen wissen aus eigener Erfahrung, wie unangenehm ein akuter einfacher Harnwegsinfekt, wie eine Blasenentzündung auch genannt wird, sein kann. Oft können dann bewährte Hausmittel oder pflanzliche Arzneimittel gegen Harnwegsinfekte erfolgreich eingesetzt werden. Etwas problematischer stellt sich die Lage dar, wenn Schwangere eine Blasenentzündung bekommen. Vor allem bei Frauen in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten passiert dies überdurchschnittlich häufig. Grund dafür ist vor allem die hormonell bedingte schlaffere Muskulatur im Harntrakt. Urin fließt langsamer und Bakterien können sich gut in der Blasenschleimhaut einnisten und vermehren.
Nicht abwartenBeim Verdacht auf Blasenentzündung sofort zum Arzt
Während bei nicht-schwangeren Frauen der Gang zum Arzt im Allgemeinen erst notwendig wird, wenn die Symptome sich verschlimmern oder sie sich nach etwa 3 Tagen noch nicht gebessert haben, sollten Schwangere keine Zeit verlieren, wenn sie die ersten Anzeichen eines Harnwegsinfekts verspüren. Die Folgen einer verschleppten Blasenentzündung können dann nämlich schwerwiegend sein: Die Gefahr von Komplikationen ist bei ihnen deutlich erhöht, denn nicht nur die Entstehung des Infekts, sondern auch dessen Ausbreitung auf die Nieren wird durch die entspannte Muskulatur begünstigt. Wird er nicht behandelt, kommt es häufiger zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) als bei nicht-schwangeren Frauen. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt. Schnelles Handeln ist also gefragt, wenn sich eine Blasenentzündung ankündigt, ein Urintest beim Arzt verschafft letztlich Klarheit.
Vor allem bei schwangeren Frauen keine SeltenheitAsymptomatischer Verlauf
Nicht immer ist die Lage allerdings so leicht erfassbar. Gerade bei Schwangeren kommt es gelegentlich auch zu Harnwegsinfekten, die asymptomatisch ablaufen. Die typischen Anzeichen für eine Blasenentzündung wie die stechenden Schmerzen beim Wasserlassen fehlen dann. Daher ist eine routinemäßige Urinanalyse Teil der Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft. Unter anderem wird der Urin auf Blutkörperchen und bakterielle Abbauprodukte getestet, die charakteristisch sind für einen Harnwegsinfekt.
Nicht nur für SchwangereDie besten Vorbeugungsstrategien
Am besten ist es natürlich immer, wenn es gar nicht erst soweit kommt, dass eine Blasenentzündung während der Schwangerschaft auftritt. Die allgemeinen Vorbeugungsmaßnahmen sollten daher von schwangeren Frauen besonders ernst genommen werden:
- viel trinken. Durch regelmäßiges und ausreichendes Trinken (vor allem Wasser und ungesüßter Tee, keine gezuckerten Getränke) können Erreger leichter ausgespült werden.
- auf die richtige Toilettenhygiene achten. Immer von vorne nach hinten abwischen, so kommen Bakterien gar nicht erst in die Nähe der Harnröhre.
- übertriebene Intimpflege vermeiden. Die meisten Lotionen trocknen die Schleimhäute aus und begünstigen so ein Festsetzen von Erregern
- Unterwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle ist Synthetikmaterialien vorzuziehen. Slipeinlagen (z. B. aufgrund von schwangerschaftsbedingter leichter Inkontinenz) sollten ebenfalls aus luftdurchlässigem Material bestehen – so entsteht kein „bakterienfreundliches“ feuchtes Milieu.
- lieber öfter zur Toilette gehen als versuchen, den Harn einzuhalten. Vor allem nach dem Geschlechtsverkehr kann Wasserlassen hilfreich sein, um möglicherweise in die Harnwege eingedrungene Bakterien wieder auszuspülen