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Chronische Blasenentzündung - Ursachen und Therapiemöglichkeiten

Chronische Blasenentzündungen sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Eine akute Blasenentzündung ist eine schmerzhafte Angelegenheit – keine Frage. Wer schon einmal eine Harnwegsinfektion hatte, kennt die Symptome. Bei ständigem Harndrang und wenn auf der Toilette das Wasserlassen nur tröpfchenweise und unter starken Schmerzen möglich ist, dann ist schnelles Handeln gefragt. In erster Linie hilft es, viel zu trinken, um Bakterien aus der Blase hinaus zu spülen. Pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke, die zusätzlich bei den ersten Anzeichen eines Infekts eingenommen werden, können die Entzündung schnell zum Abklingen bringen. Es gibt jedoch Menschen, die immer wieder von Harnwegsinfekten betroffen sind. Und chronische Blasenentzündungen lassen sich oft nicht so einfach in den Griff bekommen.

Wann ist eine Blasenentzündung chronisch?

Eine chronische Blasenentzündung entsteht fast immer als Folge von wiederholten akuten Infekten. Wird die Ursache für die akuten Blasenentzündungen nicht gefunden oder heilt die Infektion nicht vollständig aus, kann es zur Chronifizierung kommen. Man spricht von einer chronisch-rezidivierenden Blasenentzündung, wenn der Infekt häufiger als zwei Mal in einem halben Jahr oder häufiger als drei Mal pro Jahr auftritt.

Symptome

Die Symptome der chronischen Blasenentzündung entsprechen denen der akuten Infektion, auch wenn sie manchmal weniger stark ausgeprägt sein können. Dazu zählen häufiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen, teilweise Blutbeimengungen im Urin. Wie auch der akute Infekt, wir sie fast immer durch E.-coli-Bakterien ausgelöst.

Abgrenzung

Die Diagnose ist nicht einfach zu stellen, da die Symptome von anderen Erkrankungen der Harnwege abgegrenzt werden müssen. Häufiger Harndrang kann etwa auch auf eine Reizblase hindeuten. Es gibt auch Fälle chronischer Harnwegsinfektionen, die jedoch nicht bakteriell bedingt sind. Sie werden als interstitielle Blasenentzündungen bezeichnet. Diese Erkrankung muss anders behandelt werden als durch Bakterien ausgelöste Harnwegsinfekte. Zur Abklärung wird der Arzt neben einer ausführlichen Anamnese auch eine Urinkultur anlegen, um die Erreger bzw. deren Abbauprodukte nachzuweisen; gegebenenfalls ist eine Blasenspiegelung sinnvoll.

Auslöser

Eine chronische Blasenentzündung wird meist durch Bakterien verursacht. Die Frage ist: Wie kommt es dazu, dass diese immer wieder schmerzhafte Infekte in der Blase auslösen? Der Antwort hierauf zu finden, ist auch die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Mögliche Auslöser im Überblick:

Falsche Antibiotikaeinnahme: Wer bei einem akuten Infekt ein Antibiotikum verschrieben bekommt, sollte dies unbedingt gemäß ärztlicher Anweisungen und Packungsbeilage einnehmen. Im Normalfall bedeutet das, die ganze Packung zu verbrauchen und die Einnahme nicht eigenmächtig zu beenden, sobald sich die Symptome bessern. Hintergrund: Ein nicht vollständig ausgeheilter Infekt kann wieder aufflammen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Bakterien dann resistent gegen das Medikament sind.

Falsche Hygienemaßnahmen Viele Frauen meinen es besonders gut und versuchen, durch besonders gründliche Intimreinigung Infektionen vorzubeugen. Damit erreichen sie aber womöglich genau das Gegenteil: Duschgels etwa, die nicht speziell für den Intimbereich entwickelt wurden, greifen die Vaginalflora an und Bakterien können ungehindert in die Harnwege geraten. Hier muss die Ursache beseitigt werden, um die immer wiederkehrenden Infekte in den Griff zu bekommen. Im Klartext: Waschen mit warmem Wasser reicht als Intimhygienemaßnahme völlig aus, alles andere kann kontraproduktiv sein. Ein weiteres Hygieneproblem: Einige Frauen wischen nach dem Stuhlgang vom After zur Scheide. Auch dann sind wiederholte Blasenentzündungen eine häufige Folge, denn die Darmbakterien werden so buchstäblich in Richtung der Harnwege gewischt.

Grunderkrankungen:Einige Erkrankungen begünstigen Harnwegsinfekte, etwa Diabetes oder Multiple Sklerose.

Östrogenmangel: Östrogene sorgen dafür, dass die Schleimhäute gut durchblutet sind. Wenn in den Wechseljahren der Östrogenspiegel absinkt, werden auch die Schleimhäute empfindlicher und anfälliger für Infektionen.

Zu häufig Antibiotika: Es ist ein Teufelskreis – Der Arzt verschreibt ein Antibiotikum gegen den Harnwegsinfekt, das zunächst auch wirkt; allerdings lässt der nächste Infekt nicht lange auf sich warten. Das ist kein rein zufälliger Zusammenhang, denn Antibiotika unterscheiden nicht zwischen krankmachenden und gesunden Bakterien. Sie greifen auch Bakterien im Darm an, die unter anderem für ein stabiles Immunsystem sorgen. Auch Bakterien, die für eine gesunde Scheidenflora sorgen, werden durch die Antibiotikatherapie abgetötet. Beides begünstigt wiederkehrende Infektionen.

Immunschwäche: Der beste Schutz vor Harnwegsinfekten ist ein stabiles Immunsystem. Ist dieses geschwächt, treten Infekte wie Blasenentzündungen gehäuft auf. Die Gründe für eine Schwächung des Immunsystems können vielseitig sein – Krankheiten können genauso dafür verantwortlich sein wie bestimmte Medikamente, psychische Belastung oder körperliche Überanstrengung.

Therapie

Die Therapie der chronischen Blasenentzündung richtet sich direkt nach den Auslösern. Meist ist es die größte Herausforderung, diese herauszufinden. Denn wer denkt bei Stress oder anderen psychischen Belastungssituationen schon daran, dass diese als zusätzliche Unannehmlichkeit auch für die immer wiederkehrenden Harnwegsinfekte verantwortlich sein können? Oder dass ausgerechnet Antibiotika oder übertriebene Intimhygiene direkt oder indirekt die Blase krank machen können? In jedem Fall sollten die allgemeinen Empfehlungen zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten eingehalten werden:

  • ausreichend trinken (etwa 2 Liter pro Tag)
  • nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette gehen und die Blase entleeren, damit eventuell eingedrungene Erreger ausgespült werden können
  • übertriebene Intimhygiene vermeiden
  • Bei den ersten Anzeichen eines Infekts können pflanzliche Arzneimittel helfen, die Blasenentzündung zu verhindern. Eine Beratung hierzu in der Apotheke ist sinnvoll.
  • nach dem Stuhlgang grundsätzlich von vorne nach hinten wischen
  • Unterkühlung des Unterleibs vermeiden

Die folgenden Tipps können dabei helfen, das Immunsystem allgemein zu stärken:

  • ausgewogene Ernährung
  • Sport/Bewegung
  • ausreichend Schlaf
  • wenig Stress

Darüber hinaus gilt, dass bei chronischen Harnwegsinfekten ein Arzt aufgesucht werden sollte. Die erste Anlaufstelle ist hierbei der Hausarzt, gegebenenfalls stellt dieser eine Überweisung an den Facharzt, einen Urologen, aus.

Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.

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