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Notfall Nierenbeckenentzündung

Eine Nierenbeckenentzündung ist eine gefürchtete, aber seltene, Komplikation einer Blasenentzündung

Eine Blasen­entzündung ist in der Regel ein harmloser Infekt, der nach einigen Tagen folgenlos ausheilt. Beim Kampf gegen die Erreger kann der Körper unterstützt werden, beispielsweise durch reichlich Flüssigkeitszufuhr und pflanzliche Arzneimittel. Es ist jedoch immer ein Alarmzeichen, wenn sich die Symptome auch nach mehreren Tagen noch nicht gebessert oder sogar verschlechtert haben. Dann drohen Komplikationen – allen voran eine Nierenbeckenentzündung.

Nierenbeckenentzündung – wie kann es dazu kommen?

In den meisten Fällen wird eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) durch E.-coli-Bakterien ausgelöst, Darmbakterien, die auch bei Blasentzündungen die häufigsten Erreger sind. Der Zusammenhang ist kein Zufall, denn die Nierenbeckenentzündung entsteht häufig dann, wenn sich eine Harnblasenentzündung von den unteren auf die oberen Harnwege ausbreitet. Sie ist eine seltene, aber ernstzunehmende Komplikation, zu der es kommen kann, wenn die Blasenentzündung nicht rechtzeitig behandelt wird. Die Erreger können dann durch die Harnleiter in die Nieren aufsteigen.

Risikofaktoren, die eine Nierenbeckenentzündung begünstigen können, sind ferner:

  • Harnabflussstörungen, beispielsweise durch eine vergrößerte Prostata, Nieren- oder Harnsteine
  • Fremdkörper (z. B. Katheter)
  • ein geschwächtes Immunsystem

Bei den ersten Anzeichen sofort zum Arzt

Symptome

Eine akute Pyelonephritis geht meist mit einem allgemeinen schweren Krankheitsgefühl einher, das unvermittelt einsetzt. Insbesondere, wer zuvor eine Blasenentzündung hatte, sollte dann schnell zum Arzt. Zu den Symptomen zählen:

  • Fieber
  • Flanken-/Nierenschmerz (meist einseitig, teilweise auch beidseitig)
  • Schüttelfrost
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • ständiger Harndrang
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Wichtig: Auch unspezifischere Symptome können Hinweis auf eine Nierenbeckenentzündung sein, etwa Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt meist mittels Anamnese, Urin- und Blutuntersuchung, teilweise auch Ultraschall. In einigen Fällen wird für einen Bakteriennachweis das Punktieren der Nieren notwendig.

Therapie

Eine akute Nierenbeckenentzündung kann im Allgemeinen durch eine Antibiotikatherapie gut behandelt werden. Meist kommen Breitbandantibiotika, die gegen viele verschiedene Bakterienstämme wirksam sind, zum Einsatz. Besteht Kenntnis über die konkreten Erreger, können die Medikamente angepasst werden. Sie werden in der Regel für 7-10 Tage eingenommen. Körperliche Schonung und reichliche Flüssigkeitszufuhr sind darüber hinaus überaus sinnvoll und können die Heilung beschleunigen. Zusätzlich können fiebersenkende Arzneimittel eingenommen werden.

Mögliche Folgen und Komplikationen

Bei zeitnahem Beginn der Therapie hat eine Nierenbeckenentzündung meist keine bleibenden Folgen. Wird sie jedoch zu spät oder gar nicht behandelt, drohen weitere Komplikationen, die von einer Chronifizierung über Nierenversagen oder Blutvergiftung bis hin zum multiplen Organversagen und zum Tod führen können. Ein rasches Handeln ist daher wichtig.

Chronische Nierenbeckenentzündung

Abgrenzung

In einigen Fällen kann eine chronische Form der Nierenbeckenentzündung entstehen. Auslöser sind z. B. eine frühzeitig abgebrochene Antibiotikatherapie bei einer akuten Entzündung oder aber eine bestehende Harnabflussstörung. Die chronische Pyelonephritis wird oft sehr spät erkannt, da typische Anzeichen fehlen. Meist manifestiert sie sich in lediglich diffusen und unspezifischen Symptomen wie latentem Flankenschmerz, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Müdigkeit.

Unerkannt und unbehandelt kann die chronische Entzündung langfristig die Nierenfunktion einschränken. Bei der akuten Form ist dies in der Regel nicht der Fall. Während eines Infektionsschubes kann die chronische Pyelonephritis entsprechend der akuten Entzündung mit Antibiotika behandelt werden.

Vorbeugung

Die wichtigste Vorbeugung vor Harnwegsinfekten im Allgemeinen ist eine konsequente Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern Wasser am Tag. So können die Harnwege immer gut durchgespült und potenzielle Erreger ausgeschieden werden, bevor sie Infekte auslösen.

Blasenentzündungen sind in der Regel harmlos und gut behandelbar. Nicht immer sind ein Arztbesuch und eine Antibiotikagabe notwendig. Es gibt jedoch Indikationen, bei denen die Selbstmedikation an ihre Grenzen stößt. Ein Arztbesuch ist dann dringend empfehlenswert, wenn die Beschwerden sich nach spätestes 5 Tagen noch nicht gebessert haben, wenn sie sich verschlechtern, Blut im Urin zu sehen ist oder Fieber hinzukommt. Um dann eine Nierenbeckenentzündung zu vermeiden, werden fast immer Antibiotika notwendig. Außerdem sollte nach dem Abklingen der Blasenentzündung noch einmal ein Urintest beim Arzt durchgeführt werden. Er weist nach, ob sich womöglich noch Erreger in den Harnwegen befinden.

Ist die Pyelonephritis anatomisch bedingt, etwa durch eine stark vergrößerte Prostata, Nieren- oder Harnsteine, sollte darüber hinaus auch die Ursache selbst behandelt werden, um einem erneuten Auftreten vorzubeugen.

Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.

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