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Treuer Begleiter:

Wie Blindenführhunde den Alltag von Sehbehinderten einfacher machen

Von Tamara Walther

Blindenhund

Treppen steigen, von Bordsteinkanten heruntertreten, Straßenkreuzungen passieren, Autos umgehen und vor Schranken stehen bleiben - alltägliche Beispiele, die für viele auf dem Weg zur Arbeit kein Hindernis darstellen. Rund 164.000 blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland haben es jedoch oft schwerer, sich dabei zu Recht zu finden.Ein Blindenführhund kann hier weiter helfen. Der kaltschnäuzige Begleiter ersetzt die fehlende Sehkraft seines Herrchens und führt es ruhig und gefahrenfrei durch den Straßenverkehr.
Aber seit wann gibt es Blindenhunde eigentlich? Welche Kriterien muss ein Hund erfüllen, um diese wichtige Aufgabe zu übernehmen? Wo und wie erlernen die Vierbeiner die Fähigkeiten für diese Aufgabe und wie sieht die praktische Umsetzung im Alltag aus?

Der beste Freund des Menschen

Seit jeher besteht zwischen Hunden und Menschen ein enges Band. Nicht umsonst ist der Hund das beliebteste Haustier weltweit. Auch Blinde blicken auf ein jahrhundertelanges gutes Verhältnis mit dem tierischen Freund zurück. So schrieb der heilige Franziskus bereits im 13. Jahrhundert über einen Führhund für sehbehinderte Menschen.
Die erste richtige Schule für Blindenführhunde entstand im 20. Jahrhundert in Oldenburg. Im Oktober 1916 trat dann der erste ausgebildete Hund seinen Dienst an - für einen Soldaten, der sein Augenlicht im Krieg verlor. Von da an wurden weltweit Ausbildungsstätten für Blindenhunde gegründet.

Heute gibt es knapp 3.000 Blindenhunde in Deutschland, die ihrem Herrchen nicht nur mehr Bewegungsfreiheit, Mobilität und Unabhängigkeit im Alltag ermöglichen, sondern zusätzlich auch ein guter Kamerad sind, der seinen Besitzer in allen Lebenslagen begleitet.
Die Kosten von etwa 20.000 Euro für die Anschaffung, Ausbildung und Einarbeitung des Hundes werden dabei von den Krankenkassen übernommen. Darüber hinaus erhält jeder Blindenführhundhalter eine monatliche Pauschale für Unterhaltskosten - dazu gehören zum Beispiel Futtermittel oder Tierarztbesuche.

Tierischer Helfer im Alltag

Blindenführhunde haben entscheidende Vorteile. Sie können die Sehschwäche ihres Halters nahezu perfekt ausgleichen. Zwar hilft auch der Langstock bei der Navigation durch die Straßen, jedoch können mit dem Hund auch Wege genutzt werden, die mit dem Stock zu wenig Orientierungsmöglichkeit bieten.
Blinde sind dadurch nicht nur schneller und unabhängiger unterwegs, auch ihr Bewegungsradius ist deutlich erweitert. Gefährliche Hindernisse wie Baustellen oder zugeparkte Bürgersteige erkennen Blindenhunde leicht und weisen ihren Halter an, wie er diese umgehen kann.
Auch die Kommunikation mit anderen Menschen fällt leichter, da ein Hund das Thema „Blindheit“ für Sehende zugänglicher macht und seinem Halter eine positive Ausstrahlung verleiht.

Intelligent, friedfertig, lernwillig - welche Kriterien muss ein Blindenhund erfüllen?

Nicht jeder Hund ist als Blindenführhund geeignet. Deshalb gibt es einige Punkte, die Ausbilder bei der Auswahl des Hundes beachten müssen. Wichtige Kriterien sind zum Beispiel das Alter, die Größe und die Fitness des Hundes. So darf ein Hund die Ausbildung nur beginnen, wenn er mindestens ein, höchstens aber zwei Jahre alt ist, eine Schulterhöhe von 50 - 65 cm hat und über eine intakte Wirbelsäule und Gelenke verfügt. Mittelgroße Hunde wie Labrador Retriever, Königspudel, der Deutsche Schäferhund und Mischlingshunde werden bevorzugt.
Neben den körperlichen Voraussetzungen, muss auch das Wesen der Hunde sehr friedfertig sein. Ein Blindenhund sollte nicht aggressiv oder ängstlich sein, darf nicht jagen und muss arbeitsbelastbar sein.

Bereits im Alter von acht Wochen wählt der Blindenhundtrainer geeignete Welpen für die Ausbildung aus. Zuvor müssen diese einen Welpentest absolvieren - dieser prüft das Wesen und die körperliche Fitness des Hundes.
Bis die Ausbildung mit einem Jahr beginnen kann, lebt der Welpe in einer Patenfamilie. Dort lernt er, sich an Menschen zu gewöhnen. Außerdem eignet er sich bereits erste Grundverhaltensweisen für seine spätere Aufgabe an. Beispielsweise wird er an den Straßenverkehr gewöhnt und bekommt erste Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ antrainiert.

„Voran, Bello“ - Die Ausbildung zum Blindenhund

Hat der junge Hund sämtliche Eignungstests bestanden und ist körperlich kerngesund, kann die Ausbildung zum Blindenhund starten.

Das Grundprinzip der Ausbildung läuft dabei nach dem Motto: wer fleißig lernt, wird belohnt. Den Hunden werden verschiedene Kommandos beigebracht. Führen sie diese richtig aus, erhalten sie ein Leckerli als Belohnung. Bis zu 10.000 Mal wird ein Kommando wiederholt, um sicherzustellen, dass es korrekt durchgeführt wurde. Das Prinzip lautet dabei: einfache Kommandos zuerst, kompliziertere folgen anschließend.
Schon gewusst? Über 30 verschiedene Kommandos können Blindenhunde erlernen. Diese sind häufig aus dem Italienischen abgeleitet. Typische Kommandos sind dabei zum Beispiel „Passare“ (Straße überqueren) oder „Avanti“ (Los!).

Zusätzlich wird jeder potentielle Blindenführhund an das Tragen eines Hundegeschirrs gewöhnt. Ebenso werden die Balance und das Laufen über verschiedene Untergründe trainiert. Zudem muss dem treuen Begleiter beigebracht werden, andere Hunde und Menschen zu ignorieren, während er „im Dienst“ ist.

Besonders wichtig ist auch das Erlernen des sogenannten „intelligenten Ungehorsam“. Hierbei wird dem Hund beigebracht, sich dem Kommando seines Herrchens zu widersetzen. Beispiel Schranke: auch wenn der Hund mit Leichtigkeit darunter durchpassen würde, ist das für seinen Halter nicht der Fall. Daher muss der Hund lernen, auch dann nicht die Schranke zu passieren, wenn er das Kommando erhält, weiterzugehen. Andernfalls würde er die blinde Person gefährden.
Stattdessen lernt er in einem solchen Fall einen Alternativweg zu wählen. Nach der abgeschlossenen Ausbildung können die Blindenhunde sich nicht nur Wege einprägen und damit auch auf Kommandos wie „Nach Hause!“ reagieren, sondern auch Ampelknöpfe drücken und selbstständig Hindernisse wie Mülltonnen oder parkende Autos umgehen.

Ablenkung verboten

Auch sehende Menschen können ihren Teil dazu beitragen, um die Harmonie zwischen dem Blindenhund und seinem sehschwachen Herrchen nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Der Hund sollte auf keinen Fall durch Ansprechen, Streicheln oder Füttern in seiner Tätigkeit abgelenkt werden. Auch das Anfassen der blinden Person kann den Hund verunsichern. Auch sollte man blinde Menschen nicht zu einer Rolltreppe führen - es besteht ein Verletzungsrisiko. Springt die Ampel, an der man gemeinsam wartet, auf Grün, kann man dies laut mitteilen - ein Hund kann nämlich keine Farben unterscheiden, der Blinde verlässt sich in diesem Fall auf sein Gehör.

Alles Friede, Freude, Eierkuchen?

Blindenführhunde sind oft eine große Hilfe. Leider kann aber manchmal auch das Gegenteil der Fall sein. Da es keine verbindlichen Standards und kein einheitliches Berufsbild für Blindenhundtrainer gibt, werden die Kaltschnäuzer teilweise nur sehr schlecht ausgebildet oder eignen sich von vornherein aufgrund ihres Temperamentes nicht als Führhund.
Zwischen vielen seriösen Anbietern gibt es zudem auch schwarze Schafe, die Hunde bestrafen, anstatt sie für richtiges Verhalten zu belohnen. Das führt dazu, dass der Hund seine Tätigkeit nicht aus Freude, sondern aus Angst durchführt.
Auch kann es vorkommen, dass manche Halter die Verantwortung für den treuen Begleiter und ihre eigene Fitness und Mobilität falsch einschätzen. In solchen Fällen schadet ein Blindenhund meist mehr, als er hilft.

Bei einer richtigen Ausbildung und einer entsprechenden Harmonie zwischen dem Herrchen und dem tierischen Begleiter stellt ein Blindenhund jedoch eine große Bereicherung dar. Das Leben vieler Blinder und Sehschwacher ist dadurch ein Stück sorgenfreier als zuvor.

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