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Diagnose Einsamkeit: Wenn das Alleinsein zur Krankheit wird

von Tamara Walther

Rund 16 Millionen Deutsche sind einsam. Dabei kann Einsamkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Wer erinnert sich nicht noch an den berührenden Werbespot einer bekannten Supermarktkette aus dem Jahr 2015? Ein einsamer Großvater täuscht seinen eigenen Tod vor, um seine Familie zu Weihnachten an einen Tisch zu bringen. So wie dem älteren Herrn in dem Spot geht es vielen Menschen über die Feiertage und Neujahr. Das Alleinsein steht für viele Senioren, aber auch junge Menschen an der Tagesordnung. Dabei kann Einsamkeit sich negativ auf die Gesundheit auswirken und über Depressionen sogar bis zum Suizid führen.
Medipresse erklärt, wieso Menschen Gesellschaft brauchen, wie man sich selbst aus der Einsamkeit befreien kann und warum alleine sein manchmal auch ganz gut tun kann.

Wo alleine sein aufhört und Einsamkeit beginnt

„Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht den Kontakt und den Austausch mit anderen Menschen“, sagte einst der Psychologe Alfred Adler. Der Wunsch nach Gemeinschaft stellt also für viele ein grundlegendes Bedürfnis dar. Laut dem Statistischen Bundesamt lebt in 41 Prozent aller deutschen Haushalte jedoch nur eine Person. Das macht 16 Millionen der gesamtdeutschen Bevölkerung aus. Trotzdem ist Einsamkeit auch in unserer heutigen Gesellschaft häufig noch ein Tabu-Thema. Nur wenige geben zu, dass sie niemanden haben, mit dem sie ihre Zeit verbringen oder den sie um Hilfe bitten können.

Definition

Psychologen definieren Einsamkeit als einen Zustand, bei dem Menschen sich ausgeschlossen und verlassen fühlen, unabhängig davon, ob sie alleine sind oder im Beisammen sein von anderen Personen. Man kann sich also auch trotz der Anwesenheit vieler Menschen einsam fühlen. Oft werden Einsamkeit und Alleinsein gleichgesetzt. Dies ist jedoch nicht ganz richtig: Während Einsamkeit ein inneres Gefühl darstellt und immer negativ konnotiert ist, beschreibt „alleine sein“ einen Zustand ohne sozialen Austausch. Dieser wird häufig als befreiend empfunden und kann auch freiwillig gewählt sein. Allein zu sein bedeutet also nicht zwingend, sich auch einsam zu fühlen.
Einsamkeitsgefühle hängen also nicht mit dem sozialen Umfeld oder dem Alleinsein zusammen, sondern lassen sich vielmehr auf das persönliche Befinden zurückführen. Fehlende Beachtung oder Anerkennung von Mitmenschen oder die Unzufriedenheit mit bestehenden Beziehungen zu Partner, Familie oder Freunden können ausschlaggebend sein. Pessimismus, die Angst vor Ablehnung, mangelndes Selbstbewusstsein und ein schlechtes Selbstwertgefühl machen besonders anfällig. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen als Männer.

Einsamkeit hat viele Gesichter

Auch heute, in Zeiten von sozialen Netzwerken, die das Kontakte knüpfen augenscheinlich vereinfachen, hat Einsamkeit viele Gesichter. Oft handelt es sich um verwitwete Senioren, deren Familien und Freunde sich abgewandt haben. Aber auch junge Menschen, die neu in eine fremde Stadt gezogen sind oder Ü40er, die eine Scheidung oder eine schwere Krankheit hinter sich haben, können sich allein fühlen - es gibt vielerlei Gründe. Ein signifikanter Lebenswandel ist oft ein Warnsignal. Einsamkeitsgefühle können jedoch auch bei glücklich verheirateten Menschen mit einem tollen Job und vielen Freunden auftreten. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie fühlen sich rund zwei Prozent aller Deutschen dauerhaft einsam, vier von fünf Deutschen immerhin ab und an. Am häufigsten betroffen sind Menschen ab 86 Jahren: Jeder Fünfte hat schon einmal Einsamkeit erlebt. Doch auch 14 Prozent der 46-55-Jährigen und der jungen Erwachsene fühlen sich häufig einsam. Ein kurzer Selbsttest verrät, ob man selbst auch betroffen sein könnte.

Einsamkeit als Krankheit

Sich einsam zu fühlen ist meist eine Reaktion auf einen Lebenswandel und kann zu Anfang sogar helfen, sich an die neue Umstände zu gewöhnen. Kritisch wird es, wenn die Einsamkeit zum ständigen Begleiter wird. Kontakt aufnehmen und Beziehungen pflegen wird zur Herausforderung. Chronische Einsamkeit, die schwerste Phase, kann über einen langen Zeitraum anhalten. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schwindet, Beziehungen zu anderen Menschen gehen in die Brüche. Sozialer Rückzug und das Gefühl, überflüssig zu sein, bestimmen den Alltag.

Chronische Einsamkeit wirkt sich sowohl auf die psychische, als auch auf die körperliche Gesundheit negativ aus. Körper und Psyche sind dauerhaft belastet und reagieren darauf mit anhaltendem Stress.
So fanden Forscher in den USA beispielsweise heraus, dass einsame Menschen ein um 50 Prozent höheres Risiko haben, früh zu sterben. Das liegt daran, dass der Dauerzustand zu Depressionen und Angststörungen führen kann, die unbehandelt schlimmstenfalls sogar im Suizid enden können. Besonders gefährdet sind hier laut der Ärzte Zeitung ältere Männer. Die Deutsche Depressionshilfe bietet Betroffenen Unterstützung an. Zudem ergab eine globale Studie, dass Einsamkeit und soziale Isolation ein ebenso großes Sterberisiko wie Rauchen und Adipositas bergen. Häufig leben einsame Menschen nämlich ungesünder, bewegen sich wenig und ersticken den Kummer in Essen oder Suchtmitteln wie Zigaretten oder Alkohol. Die häufigen Folgen: Übergewicht sowie Sucht- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch Schlafstörungen sind keine Seltenheit.

Zusammen ist man weniger allein

Die meisten einsamen Menschen geraten ohne eigenes Verschulden in eine Einsamkeitsspirale. Dennoch haben Betroffene es selbst in der Hand, die Initiative zu ergreifen und sich aus der Einsamkeit zu lösen. Viele stellt dies vor eine große Herausforderung. In schweren Fällen ist es daher sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu suchen. Ob bei der Telefonseelsorge anzurufen oder im nächsten Schritt mit einem Psychologen zu sprechen - beides sind erste Schritte in die richtige Richtung.

Gemeinschaftliche Aktivitäten, z.B. in einem Verein, verhindern das Alleinsein. Junge Menschen können sich im Fitnessstudio anmelden oder sich städtebezogenen Gruppen in sozialen Netzwerken anschließen. Senioren finden in der Lokalzeitung Freizeitangebote und Seniorentreffpunkte, -clubs oder -cafés. Auch online gibt es Plattformen wie planetsenior.de oder ohnefreunde.de, die speziell auf Senioren oder einsame Personen zugeschnitten sind. In Volkshochschulkursen findet man oft Menschen mit denselben Interessen. Auch in Mehrgenerationenhäusern tummeln sich oft Gleichgesinnte.
Wer viel Zeit hat, kann in Erwägung ziehen, ein Ehrenamt auszuüben. Engagierte Helfer werden immer gebraucht, zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe, für Bildungsprojekte oder beim Deutschen Roten Kreuz. Pluspunkt: Helfen macht nicht nur weniger einsam, sondern auch glücklich.

Die eigene Situation mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, kann helfen. Alleine zu sein hat auch Vorteile: viele Freiheiten, keine Kompromisse. Lang gehegte Träume, z.B. eine Reise auf einen fernen Kontinent, können endlich umgesetzt werden. Gerade beim Reisen lernt man zudem häufig unterwegs Menschen aus aller Welt kennen. Die innere Einstellung ist dafür entscheidend: Wer neue Leute kennenlernen möchte, sollte offen sein und dies auch zeigen, zum Beispiel durch ein Lächeln. Zudem sollte man hohe Erwartungen zurückschrauben: Nicht jede neue Bekanntschaft muss zwingend eine Freundschaft fürs Leben bedeuten. Überwindet man sich jedoch, kann dies durchaus der Fall sein.
Doch es müssen nicht nur neue Bekanntschaften geknüpft werden: auch alte Freundschaften, die im Sande verlaufen sind, können reaktiviert werden.

Wer in seinem Bekanntenkreis eine Person hat, die oft alleine ist, kann selbst aktiv werden. Die Kommilitonin aus der Vorlesung oder die alleinlebende Nachbarin aus dem 1. Stock freuen sich sicher über eine Einladung zum Kaffee oder über gemeinsam verbrachte Zeit.

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