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Mediziner fordern Meldepflicht für Chlamydien

Von Christian Bahr

Sexuell übertragbare Krankheiten auf dem Vormarsch

Mit weltweit mehr als 90 Millionen Neuinfektionen im Jahr gehört Chlamydia trachomatis zu den häufigsten sexuell übertragbaren Bakterien. Das Problem: Chlamydien verursachen oftmals keine oder nur gering spürbare Symptome. Daher sind viele Männer und Frauen Überträger, ohne es zu wissen. Eine unbehandelte bzw. wegen des symptomarmen Verlaufs erst nach Monaten oder Jahren erkannte Chlamydien-Infektion kann bei Frauen jedoch zu einer Entzündung des Eileiters oder der Gebärmutterschleimhaut führen – ein Krankheitsbild, das im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit zur Folge haben kann. Untersuchungen mit 43.715 Frauen haben aber gezeigt, dass das Risiko der Unfruchtbarkeit nach einer genitalen Chlamydieninfektion nur bei 6.7 Prozent liegt.

Trotzdem: In Deutschland sind laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe etwa 100.000 Frauen aufgrund einer Chlamydien-Infektion infertil. Daher fordern Mediziner und Infektionsexperten in Deutschland jetzt eine Ausweitung der Meldepflicht für sexuell übertragbare Krankheiten wie z. B. die Chlamydien. „Wir brauchen bundesweite Daten zur Infektion“, sagt Viviane Bremer von der Abteilung für Infektionsepidemiologie des Berliner Robert-Koch-Instituts. „Wir müssen einen Überblick über die Situation in Deutschland bekommen, und wir sind im Gespräch mit dem Bundesministerium für Gesundheit“, sagte Bremer. Und laut Bremer stehen die Zeichen gut, dass es in Deutschland bald – neben HIV und Syphilis – auch eine Meldepflicht für Chlamydien gibt.

Früh erkannt, sind Chlamydien gut therapierbar

Wie die Erreger übertragen & behandelt werden

Chlamydia trachomatis ist ein kugelförmiges etwa 0,3 μm großes Bakterium. Der Erreger befällt bevorzugt die Schleimhäute im Genitalbereich Die Symptome: Bei der Frau kann sich eine Chlamydieninfektion durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, wie z. B. Ausfluss, Brennen und Jucken beim Wasserlassen. Haben sich die Erreger bereits über die Harnröhre auf Gebärmutterhals, Eileiter oder Eierstöcke hin verbreitet, können sie außerdem Fieber und Schmerzen im Unterbauch verursachen. Studien zeigen aber auch, dass die Infektion mehrere Monate und sogar Jahre ohne Symptome den Genitalbereich besiedeln können.

Beim Mann rufen Chlamydien meist Symptome hervor, die einer Harnröhrenentzündung ähneln: zum Beispiel schleimiger Ausfluss, ziehende Schmerzen, Jucken und Brennen.

Generell gilt: Je länger eine Infektion nicht behandelt wird, desto grösser das Risiko für eine Ausbreitung der Erreger. Zur Unfruchtbarkeit – etwa durch das Verkleben der Eileiter oder Schädigung der Spermien – kommt es aber eher bei einer chronischen Infektion über Monate oder Jahre. Zu derart drastischen Komplikationen führen Chlamydieninfektionen allerdings nur selten wie eine Auswertung von 24 Studien zeigt.

Der Erreger: Mit einer Größe von nur 0,25 bis 0,3 Mikrometer (µm) zählt Chlamydia trachomatis zu den kleinsten Bakterien überhaupt. Es lebt und vermehrt sich ausschließlich innerhalb von Zellen höherer Lebewesen – Mediziner sprechen daher von einem obligat intrazellulären Bakterium. Am häufigsten besiedelt es die Schleimhaut des sogenannten Urogenitaltrakts – also die des Geschlechtsapparates von Mann und Frau.

Der Infektionsweg: Die Übertragung erfolgt vorzugsweise durch intimen Kontakt oder durch gemeinsames Benutzen infizierte Gegenstände, die Kontakt mit den Genitalien haben (z. B. Sexspielzeug). Außerdem kann ein Erkrankter seine eigenen Augen infizieren, wenn er sich z. B. nach direktem Kontakt mit dem infizierten Genitalbereich mit der Hand die Augen reibt. Mediziner sprechen dann von einer okulogenitalen Übertragung. Mögliche Folge: eine spezielle Bindehautentzündung, das Paratrachom.

Ein Sonderfall ist die Erkrankung bei Neugeborenen. Hier ist auch eine Infektion während der Geburt im infizierten Genitaltrakt der Mutter möglich.

Eine Übertragung per Toilettensitz, in der Sauna oder bei der Schwimmbadnutzung ist übrigens nicht möglich. Denn außerhalb von Körpersekreten ist Chlamydia trachomatis äußerst empfindlich. Ein kleiner chlamydienhaltiger Sekrettropfen stirbt auf einem Toilettensitz oder einem Handtuch spätestens nach dem Eintrocknen ab – also nach wenigen Minuten.

Inkubationszeit: Die Inkubationszeit für die Erstinfektionen beträgt laut Robert Koch-Institut (RKI) etwa 1 bis 3 Wochen.

Diagnose: Die Chalmydieninfektion wird mit einem Abstrich aus Harnröhre (Urethra) oder dem Gebärmutterhals (Zervix) nachgewiesen. Die Auswertung im Labor dauert in der Regel eine Woche.

Therapie: In der Regel wird das Antibiotikum Doxycyclin verschrieben. Das RKI empfiehlt 2 x 100 Milligramm pro Tag über 14 Tage. Auch eine Einzeldosis des Antibiotikums Azithromycin (1.000 mg) wird in der Fachliteratur empfohlen. Resistenzen seitens der Chlamydien sind bei diesen Behandlungsmethoden bisher nicht bekannt.

Wichtig: Eine Partnerbehandlung ist unbedingt notwendig, ansonsten droht ein sogenannter Ping-Pong-Effekt mit gegenseitiger Ansteckung. Auch Kondome bieten während einer Chlamydieninfektion keinen perfekten Schutz. Wer sicher gehen will, muss bis zum Ende der Therapie enthaltsam sein.

Der Verlauf: Wird der Erreger früh genug erkannt und mit Antibiotika therapiert, heilt die Infektion normalerweise folgenlos aus. Etwa 80 bis 100 Prozent der Patienten sind nach der Antibiotikabehandlung von den Erregern befreit.

Die Symptome können allerdings noch nach der Therapie anhalten – die Schleimhäute brauchen etwas Zeit, um sich zu erholen. Sind die Symptomen nach etwa 3 Wochen immer noch nicht abgeklungen, sollte der Arzt eine Folgeuntersuchung machen.

Vorbeugen: Kondome schützen mit relativ großer Sicherheit vor einer Infektion.

Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.

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