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Liebeskummer

Liebeskummer: Warum die verlorene Liebe krank macht

Das Thema Liebeskummer ist so alt wie die Menschheit selbst und es kann jeden treffen – egal ob gerade erst 16 oder bereits 80 Jahre alt. In den letzten Jahren haben Forscher und Psychiater das Phänomen erstmals näher unter die Lupe genommen und sind dabei zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen: Liebeskummer ist zwar eine völlig normale Reaktion auf das Ende einer einst glücklichen Beziehung oder wenn man unglücklich verliebt ist. Sie ist aber durchaus mit einer Krankheit vergleichbar. Denn manchmal sind die Symptome so intensiv, dass professionelle Hilfe sinnvoll sein kann.

Warum Liebeskummer schmerzt

Symptome & Ursachen des Liebesentzugs

Forscher um Arif Najib haben herausgefunden, dass bei Frauen bestimmte Hirnareale nach einer Trennung kurzfristig völlig brach liegen. Besonders betroffen ist die Amygdala , auch Mandelkern genannt, eine Struktur tief im Inneren des Gehirns. Dort steuert die körpereigene Denkzentrale unsere Gefühle und Motivationen. Auch in einem Bereich direkt hinter der Stirn herrscht absolute Funkstille. Normalerweise steht diese Region für unsere Persönlichkeit und die Fähigkeit mit anderen zu kommunizieren. Kein Wunder also, dass Liebeskranke völlig neben sich stehen und sich am liebsten in die hintersten Ecken verkrümeln wollen.

Ganz erstaunlich: Bei Männern sind exakt die gleichen Hirnregionen betroffen. Allerdings ist ihr Areal rund zehnmal kleiner. Das heißt aber nicht, dass Männer nicht auch furchtbar leiden. Bei ihnen äußert sich das nur anders. Warum das Gehirn so dermaßen außer Kontrolle gerät haben Hirnscan-Untersuchungen in den USA und England gezeigt: Zeigt man schwer verliebten Menschen ein Foto des Menschen, in den sie verliebt sind, zeigt das Denkorgan Symptome wie nach Kokaingebrauch. Bei einer Zurückweisung kommt es dann einem Drogenentzug nahe und es treten auch die gleichen Symptome auf: Appetitlosigkeit, Zittern und tiefe Trauer.

Eine im renommierten Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichte Studie hat zudem gezeigt, dass bei Liebeskummer zu allem Überfluss auch noch jene Teile des Gehirns auf Hochtouren arbeiten, die sonst nur bei rein körperlichen Schmerzen aktiv sind. Doch auch das Herz gerät in Mitleidenschaft. Nicht umsonst sprechen Ärzte mittlerweile vom „Broken-Heart-Syndrom“.

Diagnose: Gebrochenes Herz

Was genau ist das Broken-Heart-Syndrom?

Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarkts: Es kommt zu plötzlich auftretenden und heftige Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Luftnot. Sogar im EKG sind diese Veränderungen sichtbar. Vermutlich ist ein Überschuss an Stresshormonen für diese Funktionsstörungen verantwortlich. Weil sich infolge dessen die Herzkrankgefäße verkrampfen, kommt es zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels. Er muss sich fürchterlich anstrengen, um den Körper weiterhin mit dem lebensnotwendigen Blut zu versorgen. Manchmal sind sogar Medikamente nötig, um das Syndrom zu behandeln. Aber: Anders als beim Herzinfarkt stirbt beim Broken-Heart-Syndrom kein Gewebe ab.

Schwer zu schaffen macht Liebeskummer auch dem Immunsystem. Die negativen Gefühle aktivieren den Hypothalamus im Zwischenhirn. Dieser gibt der Nebennierenrinde den Befehl das Stresshormon Cortisol auszuschütten. Zuviel Cortisol im Körper hemmt die Leistung der für die Körperabwehr so wichtigen T-Zellen. Folge: Sie leisten nur einen Bruchteil ihrer Arbeitskraft – und Viren und Bakterien haben dann leichtes Spiel.

Ein weiteres Problem: Liebeskranke verhalten sich nicht besonders rational. Manche ertrinken ihren Frust im Alkohol, andere rauchen eine Zigarette nach der anderen, wieder andere greifen zu Tabletten oder nehmen Drogen. Denn den Schmerz ist so groß, dass ihnen alles egal ist.

Was die Gefühlswelt wieder ins Lot bringt

Strategien mit dem Liebeskummer umzugehen

Therapie: In den meisten Fällen ist es den Betroffenen möglich, die Trennung nach einer Weile zu akzeptieren. Eine Phase der Trauer ist aber wichtig, um mit der Sache abzuschließen. Es dauert nun mal seine Zeit, sich wieder zu entlieben. Wer aber nach etwa sechs Wochen noch keine Besserung spürt – Appetitlosigkeit, schlechter Schlaf und Konzentrationsprobleme anhalten und ein normales Leben unmöglich machen – sollte sich professionelle Hilfe suchen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich aus dem Liebeskummer eine Depression entwickelt.

Vor allem gilt es, die eigene Zufriedenheit zurückzufinden. Oft reicht es schon aus, jemanden zu haben, dem man sein Leid klagen kann, der zuhört. Wichtig ist dann die Ursachenforschung. Gerade Frauen verlieren nicht selten den Sinn ihres Lebens, weil sie ihre eigenen Probleme und Bedürfnisse allzu lang zurückgestellt haben. Es kann helfen, die Trennung nicht nur als etwas zu sehen, das man verloren hat, sondern als Chance, etwas ganz Neues zu beginnen.

Auch Ablenkung tut gut. Etwas unternehmen, was Spaß macht oder neue Kontakte knüpfen. Nichts mehr zu unternehmen, verstärkt häufig die niedergeschlagene Stimmung und dadurch auch die soziale Isolation.

Übrigens: Männer leiden nach dem Liebesaus genauso schlimm wie Frauen. Nur gehen sie anders damit um. Frauen sind viel eher bereit, über ihren Kummer zu sprechen, mit der Mutter, mit der besten Freundin, sogar mit dem Friseur. Männer dagegen sind oft große Schweiger. Sie halten sich zurück. Oft weiß nicht einmal der beste Freund, dass man sich getrennt hat. Wenn ein Mann das Ende einer Liebe als persönliche Niederlage sieht, sollte er sich einem Psychiater anvertrauen. Denn dort kann er sicher sein, dass nichts nach außen dringt. Das ist auf jeden Fall besser als Alkohol oder Drogen.

Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.

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