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Moderne Alterssichtigkeitsbehandlung: Experteninterview mit Professor Dr. Burkhard Dick

Augenarzt und -chirurg Professor Dr. H. Burkhard Dick

Professor Dr. Burkhard Dick, Klinikdirektor der Universitäts-Augenklinik, Uniklinik Bochum gehört zu den einflussreichsten Augenspezialisten der Welt. In seiner täglichen Arbeit als Augenarzt ist die sogenannte Alterssichtigkeit, auch Presbyopie genannt, ein häufiges Patientenleiden. Im Medipresse-Interview erklärt der Arzt, warum das Sehvermögen mit zunehmendem Alter sinkt, welche Rolle Smartphone und Co. dabei spielen und welche innovativen Behandlungsmethoden zur Therapie der Alterssichtigkeit zur Verfügung stehen.

Ab vierzig verschlechtert sich häufig das Sehvermögen. Was bedeutet das im Alltag?
Dass das Sehvermögen mit zunehmendem Alter nachlässt, ist in der Regel ein schleichender Prozess, der meist mit Anfang vierzig beginnt. Die Betroffenen behelfen sich im Alltag zunächst, indem sie die Schrift auf dem Smartphone größer stellen oder beim Lesen die Zeitung etwas weiter weg halten. Außerdem wird das Sehvermögen zusätzlich zu dieser Alterssichtigkeit (Presbyopie) bei 90 Prozent der Menschen bis zum 85. Lebensjahr durch eine Trübung der Linse, dem Grauen Star (Katarakt) beeinträchtigt. Wird dieser gar nicht behandelt, kann er sogar zur Erblindung führen. Der Gang zum Augenarzt wird bei Presbyopie oft hinausgezögert, aber irgendwann ist die Verschlechterung des Sehvermögens so weit fortgeschritten, dass es nicht mehr ohne Hilfsmittel geht. Der erste Schritt ist meist der Einsatz einer Brille.

Stichwort digitale Geräte: Welchen Einfluss haben Smartphone, Tablet und Co. auf die Augen?
Digitale Geräte wie Smartphones und Tablets sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern uns das Leben, doch können sie auch negative Auswirkungen haben. Die häufige Nutzung kann nicht nur zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich führen, sondern auch die Sehkraft beeinträchtigen. Ein längerer Blick in die Nähe, der auch als „digitaler Sehstress“ bezeichnet wird, kann die Augen belasten. Zunächst können sich die Augen noch unkompliziert an unterschiedliche Sehentfernungen anpassen, doch mit zunehmendem Alter nimmt diese Akkommodation ab, die Betroffenen können nicht mehr scharf fokussieren und leiden unter müden und brennenden Augen. Es entsteht oft schon bei Jugendlichen eine Kurzsichtigkeit, d.h. die Fähigkeit zum Sehen in der Ferne lässt nach. Nicht nur junge Leute, sondern auch die Generation 50+ nutzt zunehmend digitale Geräte und wünscht sich im Alltag ein unlimitiertes Sehen von nah bis fern. Dies können Brillen allerdings nicht leisten.

Sowohl Presbyopie als auch der Graue Star lassen sich operativ durch das Einsetzen einer so genannten Intraokularlinse unkompliziert behandeln. Ist es schwer, für jeden Patienten die passende Linse zu finden?
Die Bedürfnisse an eine Linse sind sehr individuell und nicht jede Linse ist für jedes Auge geeignet. Durch Voruntersuchungen und Gespräche mit dem Patienten klären wir genau ab, welche Linse für ihn in Frage kommt, denn die Anforderungen an moderne Linsen haben sich geändert. Wir wollen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne und vor allem in unserem individuell idealen Entfernungsbereich lückenlos klar und kontrastreich sehen. Häufig können Intraokularlinsen allerdings nicht alle Lücken im Sehbereich schließen. Außerdem bieten nicht alle Linsen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen eine optimale Sicht. Das ist aber natürlich beispielsweise beim Fahren in der Dämmerung oder auch bei gedimmtem Licht in einem Restaurant für die Betroffenen keine angenehme Situation.

Gibt es eine Linse, die Sie Ihren Patienten bei einer Katarakt- oder Presbyopie-Operation empfehlen?
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den Linsen der TECNIS-Plattform gemacht. Der hohe Standard dieser Linsen wird kontinuierlich durch intensive Forschung weiter verbessert und entspricht den höchsten technologischen Anforderungen. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der TECNIS-Linsen und eine weitere Errungenschaft in der Augenheilkunde bedeutet die kürzlich auf den Markt gekommene TECNIS SynergyTM-Intraokularlinse. Diese Linse ist ein neuer Meilenstein zur Behandlung des Grauen Stars und der Alterssichtigkeit und setzt neue Standards im Bereich Presbyopie-korrigierender Intraokularlinsen. Sie ermöglicht den Patienten eine erweiterte Sehleistung im gesamten Sehbereich, also auch im individuell optimalen Entfernungsbereich wie beispielsweise bei der Nutzung eines Smartphones. Selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen wie in der Dämmerung oder in spärlich beleuchteten Räumen können die Patienten Dank der einzigartigen ChromAlignTM-Technologie sehr kontrastreich und klar sehen. Meine Patienten sind begeistert über ihr neues Sehvermögen.

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