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Modernes Operieren mit Virtual Reality: OP-Simulation für junge Augenärzte

Von Tamara Walther

Eine angehende Augenchirurgin übt das Operieren des Auges am OP-Simulator.

Virtuelle Realitäten spielen nicht nur in der Unterhaltungs­branche eine große Rolle, auch das Gesundheitswesen profitiert davon. In einer simulierten Umgebung, die aus der eigenen Perspektive wahrgenommen werden kann, können angehende Augenchirurgen nun das Operieren am Auge üben und beliebig oft trainieren. Das geht mithilfe des ersten modernen OP-Simulators, der auf dem diesjährigen Internationalen Kongress der Deutschen Augenchirurgen (DOC) in Nürnberg vorgestellt wurde. Medipresse erklärt, wie er funktioniert und welche Vorteile er Berufsanfängern bietet.

Neue OP-Simulation: Wie trainieren Augenchirurgen in spe bisher?

Eingriffe am Auge sind kompliziert und schwierig. Selbst die Operation des Grauen Stars, die mit rund 800.000 Eingriffen pro Jahr häufig durchgeführt wird, ist sehr komplex. Dabei ist nur nicht viel Präzision und Fingerfertigkeit erforderlich, auch die OP-Instrumente sind hochtechnisiert und die Handhabung muss über Jahre hinweg genau erlernt werden.

Aktuell lernen Berufsanfänger die Operationstechniken, indem sie ausgebildeten Augenchirurgen im OP-Saal assistieren. Parallel werden die anspruchsvollen Eingriffe auch an Tieraugen vom Schlachthof geübt. Der Nachteil: Totes, tierisches Augengewebe verhält sich anders als das eines lebenden Menschen. Zusätzlich müssen die Tieraugen erst aufwendig präpariert werden, bevor sie zu Übungszwecken genutzt werden können.

Auch die Möglichkeiten der Assistenz im OP-Saal sind häufig begrenzt. Ein weiteres Problem: Da Komplikationen bei ausgebildeten Ärzten nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit auftreten, können Berufsanfänger das Verhalten in solchen Fällen nicht am lebenden Patienten trainieren. Dadurch ist die Häufigkeit der auftretenden Komplikationen bei angehenden Chirurgen um ein Vielfaches höher als bei ausgebildeten Ärzten.

Im Gegensatz zu Deutschland ist der Einsatz von Simulatoren in den USA bereits weit verbreitet. „Eyesi“ soll nun mit Hilfe von Virtual-Reality-Technik auch hierzulande dafür sorgen, dass Berufsanfänger ein optimales Training erhalten, um im späteren Berufsleben gut ausgebildet und vorbereitet zu sein.

„Eyesi“: Wie funktioniert der OP-Simulator?

„Eyesi“ ist ein computergesteuertes, künstliches Auge, das genauso wie ein echtes während einer Operation reagiert. Es ist an einem Modellkopf befestigt.
Zum Training sitzt der angehende Chirurg an einem Operationsmikroskop und nutzt originale OP-Instrumente, welche er genauso wie bei einem tatsächlichen Eingriff im Auge bewegen kann. Drei eingebaute Kameras zeichnen die Bewegungen auf und geben sie an den Computer weiter. Dieser berechnet dann die Gewebereaktion, die auch bei einer realen Operation auftreten würde.

Zusätzlich können über zwei Pedale und einen Touchscreen-Monitor die Flüssigkeitszufuhr und Absaugfunktionen der Instrumente gesteuert werden. „Dadurch bekommt der junge Arzt ein Gefühl dafür, welche Einstellungen er während eines echten Eingriffs an den verschiedenen Geräten vornehmen muss.“ sagt Augenarzt und Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth).

OP-Simulation: Behandlungsart der Zukunft

Die Nutzung von „Eyesi“ birgt für den Nachwuchs der Augenchirurgie einige Vorteile.
Studien haben ergeben, dass das Training am Simulator für bessere OP-Ergebnisse sorgt. Auch die Komplikationsraten sinken, da der angehende Arzt die Gelegenheit hat, den Ernstfall vorher zu üben. Das bedeutet auch ein geringeres Risiko für den Patienten auf dem OP-Tisch.

Ein weiterer Vorteil: Das künstliche Augengewebe verhält sich - im Gegensatz zu toten Tieraugen - genauso wie ein echtes menschliches Auge während einer Operation. Außerdem ermöglicht der „Eyesi“ den Berufsanfängern, direkt selbst Hand anzulegen, den Umgang mit den Instrumenten zu erlernen und die komplizierten OP-Schritte selbst durchzuführen.

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News und Updates Kongresse

Forschung und Praxis: Aktuelle Entwicklungen aus der Augenheilkunde werden regelmäßig auf internationalen Kongressen diskutiert. Mehr Informationen über zwei wichtige Kongresse gibt es hier:

www.doc-nuernberg.de

www.dog.org

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