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Diabetiker-Warnhunde

Von Jasmin Oediger

Mein Partner mit der süßen Schnauze

Sie ist der gefürchtete Begleiter eines jeden Diabetikers – die Unterzuckerung. Besonders nachts wird die sogenannte Hypoglykämie häufig „verschlafen“. Dann drohen Stimmungs- schwankungen, eine schlechtere Gedächtnisleistung am nächsten Morgen, Herzrhythmusstörungen und – in dramatischen Fällen – sogar Ohnmachtsanfälle. Patienten, die regelmäßig unterzuckert sind, haben zudem ein höheres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Viele Diabetiker sind daher auf der Suche nach verlässlichen Alarmgeräten, die sie rechtzeitig vor einer Unterzuckerung warnen. Eine Lösung kann etwa ein Diabetiker-Warnhund sein. Mit einer speziellen Ausbildung können sie bedrohliche Blutzuckerschwankungen erschnüffeln.

Fällt der Blutzucker unter 70 mg/dl ab, schlägt er Alarm

Ein „Sensor“ auf vier Pfoten

Während Menschen über etwa fünf Quadratzentimeter Riechschleimhaut verfügen, hat ein Hund – abhängig von der Größe der Rasse – 150 Quadratzentimeter. Zudem ist der für das Riechen zuständige Bereich seines Gehirns, der Bulbus olfactorius, rund 40-mal größer als der des Menschen. Durch diese anatomischen Vorteile und eine spezielle Ausbildung kann ein Hund lernen, eine Unterzuckerung bei Menschen frühzeitig zu erkennen.

Spätestens, wenn der Blutzucker unter 70 mg/dl abfällt, muss ein Diabetiker-Warnhund Alarm schlagen. Dass sie das können, belegten Forscher der Universität Belfast. In einer Untersuchung mit 212 Typ-1-Diabetikern, die zugleich Hundehalter waren, fanden sie heraus, dass sogar viele untrainierte Tiere (65 Prozent) eine Unterzuckerung beim Menschen wahrnehmen. Aber woran erkennt der Diabetiker-Warnhund einen niedrigen Blutzuckerspiegel?

Was genau der Hund bei einer Unterzuckerung bemerkt, ist noch nicht abschließend geklärt. Es wird aber vermutet, dass der Hund eine Veränderung im Geruch des Atems, Schweiß und Speichels wahrnimmt. Erlebt der Diabetiker eine Unterzuckerung, werden nämlich sogenannte Katecholamine ausgeschüttet. Das sind Botenstoffe wie beispielsweise Adrenalin und Dopamin, die den Pulsschlag beschleunigen und den Blutzuckerspiegel erhöhen. Ist der Diabetiker-Warnhund geschult, nimmt er diesen Botenstoffcocktail wahr und zeigt das Sinken des Blutzuckerspiegels an. Dann stupst er mit der Nase auf bestimmte Körperstellen des Diabetikers, apportiert das Blutzuckermessgerät oder ein zuckerhaltiges Getränk. Reagiert der Hundehalter nicht – zum Beispiel, weil er bewusstlos ist – schlägt der Hund Alarm.

Kann auch mein Boxer das lernen?

So läuft die Ausbildung

Im Prinzip schon. Mittelgroße Hunde sind am besten. Sie sollten aber nicht älter als zwei Jahre sein. Besonders gut eignen sich reinrassige Hunde wie Bayerische Gebirgsschweißhunde oder Labradore. Welche Charakteristika der Hund im Einzelnen mitbringen sollte, finden Sie unter www.diabdogs.de.

Die Ausbildung zum Diabetiker-Warnhund dauert etwa sechs Monate – und zwar für Hund und Herrchen. Denn die einzelnen Aufgaben können nur zusammen erlernt werden. Damit sich der Hund den „gefährlichen“ Geruch gut einprägt, wird ein Kleidungsstück, das das Herrchen während einer Unterzuckerung getragen hat, für Trainingszwecke benutzt. Dieses muss der Hund immer und immer wieder suchen und finden. Dafür wird er dann mit einem Leckerli belohnt. Und da Hunde sich während der Suche fast ausschließlich auf ihre Nase verlassen, gewöhnt der angehende Diabetikerhund sich an den speziellen Geruch und springt darauf an, sobald er ihn riecht. So lernt er, sein Herrchen darauf aufmerksam zu machen, wenn dieser ganz spezielle Geruch auftritt. Und das bringt auch mit sich, dass ein Diabetikerhund nur für einen einzigen Diabetiker als Warnhund funktionieren kann, denn jeder Mensch riecht anders. Jedes Jahr werden Hund und Herrchen einer Prüfung unterzogen, ob alle nötigen Aufgaben beherrscht werden. Nur so behält der Hund sein Zertifikat, das ihm auch den Zutritt zu Orten ermöglicht, wo Hunde eigentlich tabu sind – z.B. im Supermarkt. Die Kosten betragen rund 4000 Euro. Die Krankenkassen bezuschussen die Ausbildung derzeit noch nicht.

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