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Lakritz – Superfood und Gift

Von Jonas Kühn

Lakritzschnecken

Rauten, Münzen, Kätzchen oder Schnecken – Lakritz gibt es in verschiedensten Formen. Gewonnen wird die dunkle Leckerei aus dem Extrakt des echten Süßholzes. Dieses stammt ursprünglich aus China, wo es als traditionelle Heilpflanze gegen Erkältung und Husten sowie zur Leistungssteigerung des Herzens eingesetzt wird. Ist Lakritz etwa ein Superfood? Nur bedingt. Zu hoher Verzehr kann die Gesundheit nachhaltig schädigen. Für einige Menschen ist Lakritz sogar ganz tabu.

In den Niederlanden, Dänemark und Schweden wird Lakritz als Überlebensproviant der Seefahrer seit Jahrhunderten geschätzt. Hierzulande sind die Gemüter jedoch gespalten – ausschlaggebend ist scheinbar die geografische Lage. Mitten durch Deutschland, in etwa auf Höhe des Flusses Main, führt der „Lakritzäquator“. Nördlich dieser Linie verehren die Menschen es als „Schwarzes Gold“. Im Süden hingegen bezeichnet man es meist abfällig als „Bärendreck“. Dennoch sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Mit mehr als 54 Millionen Kilogramm verkauftem Lakritz im Jahr 2014 gelten auch die Deutschen als Liebhaber.

Lakritz – ein Superfood?

Dass Lakritz nicht nur sehr lecker, sondern darüber hinaus auch noch gesund ist, ist Wissenschaftlern und Ärzten schon seit längerem bekannt. Lakritz enthält hohe Mengen an einem Stoff namens Glycyrrhizin. Dieser sorgt zum einen für die Süße – Glycyrrhizin ist 50 Mal süßer als herkömmlicher Zucker – als auch für den typischen Lakritzgeschmack. Die Substanz kann jedoch noch viel mehr: Sie wirkt antiviral und antioxidativ. Bei Husten kann sie zudem eine schleimlösende und auswurffördernde Wirkung entfalten. Daneben verschafft der Stoff auch Linderung bei Erkältung, sowie Magen-Darm-Problemen. Die Pharmaindustrie verwendet die Substanz unter anderem in der Therapie von HIV.

Glycyrrhizin kann schädlich sein

Dennoch ist Vorsicht geboten, denn Glycyrrhizin kann auch beachtliche negative Effekte auslösen. Bei einer Überdosis kann der Stoff ungewollte, ja sogar schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Von Bluthochdruck bis Herzanfall: Das Spektrum der Gefahren ist groß. In den folgenden Situationen sollte der Verzehr von Lakritz stark eingeschränkt oder sogar komplett vermieden werden.

Bluthochdruck

Menschen mit Bluthochdruck sollten nur in begrenztem Maß Lakritz zu sich nehmen. Durch das Glycyrrhizin produziert die Nebenniere vermehrt das Stresshormon Kortisol. Dieses wiederum lässt den Blutdruck zusätzlich in die Höhe schnellen.

Schwangerschaft

Aus dem gleichen Grund ist Lakritz auch nur bedingt etwas für Schwangere. Bei Kindern von Frauen, die während der Schwangerschaft Lakritz gegessen haben, wurden bis zu dreimal höhere Kortisolmengen gemessen, als bei Kindern von Frauen, die in der Schwangerschaft auf Lakritz verzichtet haben. Das Stresshormon steht im Verdacht, die Entwicklung von Diabetes und Übergewicht zu begünstigen.

Anti-Baby-Pille

Jedoch nicht nur Frauen, die schwanger sind, sondern auch diejenigen, die nicht schwanger werden möchten, sollten Lakritz nur in geringen Mengen genießen. Mehreren Studien lieferten Hinweise darauf, dass die Anti-Baby-Pille die Empfindlichkeit des Körpers für Glycyrrhicin erhöht. Das ist besonders riskant, da Frauen scheinbar sowieso sensibler auf den Stoff reagieren. Die Gefahr, dass sich ein Bluthochdruck entwickelt oder Wasser im Gewebe einlagert, steigt somit zusätzlich.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Weitere Folgen einer Überdosis Glycyrrhizin können eine Anreicherung von Natrium und Kaliumverlust sein. Das ist doppelt gefährlich: Wird dem Körper zu viel Natrium zugeführt, steigt das Risiko von Herzkrankheiten. Jährlich sind 1,6 Millionen Todesfälle auf eine Überdosis Natrium zurückzuführen. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass ein erhöhter Natriumkonsum durch genug Kalium ausgeglichen werden kann. Durch das Glycyrrhizin sinkt die Kalium-Konzentration jedoch trotz steigendem Natriumgehalt, was Herz und Kreislauf zweifach belastet.

Lakritz kann außerdem in seltenen Fällen eine sogenannte Prinzmetal-Angina auslösen, eine lebensgefährliche Sonderform der Angina Pectoris („Brustenge“), die mit einer Verkrampfung der Herzkranzgefäße im Ruhezustand einhergeht. Das führt zu einer Durchblutungskrise des Herzmuskels. Eine 44-jährige Frau erlitt aus diesem Grund zwei Herzanfälle innerhalb von vier Monaten. Nach einer ärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, dass die Frau zuvor jeweils zu viel Lakritz gegessen hatte. Seitdem verzichtet sie auf Rat ihres Arztes auf Lakritz und die Anfälle blieben aus.

Organtransplantationen

Auch Patienten, die eine Organtransplantation erwarten, sollten in den Tagen vor dem Eingriff einen Bogen um die Lakritztüte machen. Denn das Glycyrrhizin im Lakritz hemmt die Aufnahme des Wirkstoffs Ciclosporin, der nach der Operation verhindern soll, dass das neue Organ vom Immunsystem abgestoßen wird.

Wie viel Lakritz ist okay?

Experten empfehlen, am Tag nicht mehr als 100 mg Glycyrrhizin zu sich zu nehmen. In Deutschland dürfen 100 Gramm Lakritz nicht mehr als 0,2 Gramm Glycyrrhizin enthalten. Das Lakritz einer sehr bekannten, auch im Ausland heiß begehrten deutschen Süßigkeiten-Marke, enthält zwischen 0,08 bis 0,18 Gramm Glycyrrhizin. Dennoch ist für Verbraucher häufig nicht zweifelsfrei erkennbar, wie viel von dem Süßstoff im Lakritz steckt – was eine allgemeine Empfehlung für eine maximale Verzehrmenge schwierig macht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte jedoch nicht mehr als 50 Gramm Lakritz pro Tag verzehren, was in etwa vier Lakritzschnecken entspricht.

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