Medipresse - „Terror für die Haut“
„Wer zu viel seift, der stinkt“, lautet eine ihrer provokanten Thesen: Die Dermatologin Dr. Yael Adler liebt ihren Job mit Haut und Haaren. Und nimmt kein Blatt vor den Mund, auch und gerade in ihrem Bestseller „Haut nah – Alles über unser größtes Organ“. Darin beschreibt die 43-Jährige auf humorvolle Art, wie man die Haut schön und gesund hält.
Für die Hautpflege ist laut Dr. Yael Adler gar nicht viel nötig. Im Gegenteil: Zu viel Körperhygiene kann sogar einen negativen Effekt haben. Handelsübliche Duschgels bezeichnet die Berliner Hautärztin wegen der vielen Inhaltsstoffe als „Terror für die Haut“. Ihr Wissen und viele nützliche Tipps vermittelt Dr. Yael Adler stets anschaulich und mit einer Prise Humor. Das macht sie zu einem gern gesehenen Gast in Talkshows, zum Beispiel im „alpha-Forum“ des BR. Mit ihrem neuen Buch ist die Bestsellerautorin gerade auf Lesetournee, im Februar war sie zum Beispiel in der Buchhandlung Rupprecht in Schwandorf zu Gast.
Trotz ihrer fröhlichen Art stimmt die Dermatologin auch ernste Töne an. Sie weiß: „Die Haut ist sehr eng mit unserem vegetativen Nervensystem verbunden und dieses ist mit unserer Psyche verknüpft.“ Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Nesselsucht und Neurodermitis treten häufig bei seelischem Stress auf. An diesen Erkrankungen leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen. Quaddeln, schuppige und entzündete Stellen verändern das Hautbild, begleitende Symptome wie Juckreiz erschweren den Alltag der Betroffenen zusätzlich.
Auf die Frage, wie man sich beim Verdacht auf eine solche Krankheit verhalten soll, antwortet Dr. Yael Adler: „Im Grunde genommen ist es bei diesen Krankheitsbildern immer am besten, einen Hautarzt aufzusuchen.“ Der behandelnde Arzt entscheidet dann über die passende Therapie.
„Bei einer akuten Nesselsucht setzen wir Antihistaminika ein“, beschreibt Dr. Yael die typische Behandlung mit Immunsuppressiva. Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, wird Kortison oder das Biologikum Omalizumab eingesetzt. Auch bei Schuppenflechte können Biologika helfen. „Sie greifen gezielt in den Entzündungsprozess bei Schuppenflechte ein“, erläutert die Hautärztin. Bei einer leichten Schuppenflechte würden dagegen „rückfettende Lotionen, Cremes oder Salben“ ausreichen, die auch bei der Behandlung von Neurodermitis zum Einsatz kommen. „Sie reparieren die Hautbarriere, sind gut verträglich und können, wenn Mikrosilber eingearbeitet ist, Bakterien zurückdrängen“, so die Expertin.
Daneben wirken sich eine starke Psyche und eine gesunde Ernährung positiv auf den Heilungsprozess der Haut aus. Bezüglich der Ernährung rät die Hautärztin: „Je natürlicher und ausgewogener, desto besser.“ Damit Hautkrankheiten gar nicht erst ausbrechen, empfiehlt sie zudem, „regelmäßig moderaten Sport zu treiben und die Psyche zu unterstützen“. Das gehe zum Beispiel „mit Meditation, Yoga oder Psychotherapie“.
Buchtipp
Dr. med. Yael Adler
Haut-Nah
Alles über unser größtes Organ
Verlagsgruppe Droemer-Knaur
ISBN: 978-3-426-27699-0