Medipresse - Der große Impf-Guide: Gut geschützt vor ansteckenden Krankheiten

  • Home
  • Krankheiten A-Z
  • Gesund leben
    • Gesundheit & Reise
    • Im Fokus
    • Ernährung
    • Sport & Bewegung
    • Psychologie
    • Körper & Mensch
  • Experten-Sprechstunde
    • Ärzte antworten
    • Gesundheitsfragen
    • Frag den Orthopäden
    • Frag den Zahnarzt
    • Neues aus der HNO-Praxis
  • Mensch & Tier
  • Videos
    • Fragen Sie Dr. Busch
    • medipresse TV

Home » Im Fokus » Der große Impf-Guide: Gut geschützt vor ansteckenden Krankheiten

  • MENÜ
  • FB
  • Twitter
  • YT
  • SPECIALS
  • Home
  • Krankheiten A-Z
  • Im Fokus
  • Ernährung
  • Sport & Bewegung
  • Psychologie
  • Körper & Mensch
  • Ärzte antworten
  • Gesundheitsfragen
  • Fragen Sie den Orthopäden
  • Mensch & Tier
  • Broschüren
  • Fragen Sie Dr. Busch
  • medipresse TV
  • Augenspezial
  • Diabetes
  • Gelenke & Muskeln
  • Harnwegsinfekte
  • Herzgesundheit
  • Rückengesundheit
  • Wechseljahre

Der große Impf-Guide: Gut geschützt vor ansteckenden Krankheiten

Von Tamara Walther

Während der Coronapandemie wird fieberhaft nach einem Impfstoff geforscht. Der Impfguide beantwortet, wie Impfstoffe funktionieren, welche Varianten es gibt, wie Impfungen schützen können und ob sie Risiken und Nebenwirkungen haben.

Das Thema Impfen ist aktuell wie nie: Seit Beginn des Jahres wird fieber­haft an einem Impfstoff für Covid-19 geforscht. Das Mainzer Unternehmen BioNTech und der Pharmakonzern Moderna konnten bereits Zwischenerfolge vermelden und haben Impfstoffe mit hoher Wirksamkeit entwickelt. Die Zulassung soll möglichst bald erfolgen.
Impfungen schützen uns vor (gefährlichen) Krankheiten. Trotzdem gibt es auch immer wieder kritische Stimmen. Der große Medipresse-Impfratgeber beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Impfungen, erklärt, wie sie funktionieren und warum sie schützen, anstatt zu schaden.

Wie funktionieren Impfungen?

Durch eine Impfung kann unser Körper Infektionen besser abwehren und Erregern gegenüber immun werden. Um zu verstehen, wie sie funktionieren, ist ein Blick in unseren Körper hilfreich. Was passiert eigentlich, wenn wir krank werden?

Dringen fremde Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze in unseren Körper ein, wird unser Immunsystem aktiv. Es bildet Abwehrzellen und verscheucht so die ungebetenen Gäste. Nach jedem neuen Erreger bildet unser Körper Abwehrstoffe, die sogenannten Antikörper. Infizieren wir uns erneut mit demselben Erreger, erinnert sich unser Körper daran und setzt die Antikörper ein. Das Prinzip nennt sich körpereigene Abwehr.

Impfungen setzen auf denselben Mechanismus. Impfstoffe (Vakzine) enthalten Krankheitserreger in abgeschwächter Form. Das Ziel: Unser Körper soll Antikörper bilden, wenn uns die Impfung verabreicht wird. Bei einer tatsächlichen Infektion können die Abwehrstoffe dann deutlich schneller gebildet werden. Das macht uns immun gegenüber den betreffenden Erregern.

Zwei Impfformen werden unterschieden:

  • Aktive Immunisierung: Diese Impfform ist der Normalfall. Abgetötete oder lebende Erreger in abgeschwächter Form werden injiziert. Der Körper bildet daraufhin in einigen Tagen bis Wochen Abwehrstoffe. Die Schutzwirkung hält meist mehrere Jahre an, Auffrischungen sind notwendig.
  • Passive Immunisierung: Hierbei enthält das Vakzin zusätzliche Antikörper gegen den Krankheitserreger. Sie stammen meist von anderen Menschen, die bereits erkrankt waren. Die Impfung wirkt sofort, allerdings nur für wenige Wochen.

Welche Impfstoffarten gibt es?

Wenn an neuen Impfstoffen geforscht wird, wie aktuell in der Covid-19-Pandemie, verfolgen Wissenschaftler unterschiedliche Ansätze. So können Vakzine auf unterschiedlichen Grundlagen bestehen und verschiedene Bestandteile haben. Folgende unterschiedliche Impfstoffarten werden unterschieden:

  • Lebendimpfstoffe: Lebendige Erreger im Vakzin können sich vermehren, sind aber stark abgeschwächt. Sie sind also noch lebensfähig, jedoch wurde ihnen die Fähigkeit, eine schwere Krankheit auszulösen, abgezüchtet.
  • Inaktivierte Impfstoffe: Darunter versteht man Impfstoffe mit toten Erregern oder solche, die nur noch einzelne Moleküle des Erregers enthalten. Im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen können sie sich nicht mehr vermehren. Darüber hinaus werden Totimpfstoffe häufiger verabreicht als Lebendimpfstoffe.
  • Vektorimpfstoffe: Impfstoffe dieser Art bestehen aus prinzipiell harmlosen Erregern (Vektoren), denen einzelne Bestandteile eines Krankheitserregers zugesetzt wurden. Diese Bestandteile heißen Antigene. Die Idee: Vakzine wie diese sollen unbedenklich für Mensch und Umwelt sein, das Immunsystem aber mit einem Teil des Erregers konfrontieren, um eine Immunreaktion auszulösen.
  • mRNA-Impfstoffe: Besonders daran ist, dass keine Krankheitserreger oder Antigene gebraucht werden. Stattdessen erhalten die Zellen bei einer Impfung in Form einer Boten-RNA die Information, wie der Körper selbst Antigene nach dem Modell des Virus herstellen kann. Eine mRNA ist eine einzelsträngige Ribonukleinsäure mit Botenfunktion: Sie überträgt genetische Informationen und übersetzt Informationen in Proteine. Durch die Impfung produziert der Körper Proteine und modelliert sie nach dem Bauplan der mRNA-Information. Das löst eine Immunantwort aus. Es befinden sich also keine Krankheitserreger im Körper, sondern dem Virus nachempfundene, körpereigene Proteine. Dadurch gibt es kein Infektionsrisiko.
  • DNA-basierte Impfstoffe: Sie funktionieren ähnlich wie die mRNA-Vakzine. Auch hier sind keine Krankheitserreger im Spiel. Stattdessen wird DNA, die eine Bauanleitung für virusähnliche Proteine enthält, gespritzt. Das trainiert das Immunsystem. Im Gegensatz zu RNA handelt es sich bei DNA um Erbgut. Sie enthält den vollständigen Bauplan für ein Lebewesen.

Coronavirus: Wie sicher sind die neuen Impfstoffe?

Die aktuell vielversprechendsten Impfstoffe gegen das Coronavirus von Moderna und BioNTech sind mRNA-basiert. Sie enthalten die Bauanleitung für das Stacheleiweiß (Spike protein) des Virus. Bisher gab es noch keinen Impfstoff auf dieser Basis. Die Corona-Impfstoffe sind damit absolute Neureiter. Die langfristigen Effekte sind daher noch schwer abzuschätzen. Jedoch werden die Impfstoffe vor ihrer Zulassung kritisch getestet.

Einige fürchten zudem, dass mRNA-basierte Impfstoffe das Erbgut verändern können. Diese Sorge ist unbegründet: Da mRNA nur ein Bote ist, wird sie im Körper schnell abgebaut. Zusätzlich fehlen menschlichen Zellen zwei Enzyme (Reverse Transkriptase und Integrase), die dafür sorgen könnten, das mRNA ins Erbgut übergeht.

Buchtipp: Wer sich noch eingehender mit den Vor- und Nachteilen der Corona-Impfung befassen möchte, kann zu Herwig Kollaritschs Buch „Pro & Contra Corona-Impfung – Tipps für die persönliche Impfentscheidung“ greifen, das ab dem 12. Dezember im Handel erhältlich ist. Der Universitätsmediziner hat sich auf das Impfwesen, Epidemiologie und Mikrobiologie spezialisiert und ist Mitglied des österreichischen Corona-Beraterstabes. In seinem Buch geht er auf Nebenwirkungen, das Risiko für Langzeitschäden und das ethische Problem zwischen persönlicher und gesellschaftlicher Entscheidung ein und evaluiert das Für und Wider.

FAQ: Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Thema Impfen

Was regelt das Infektionsschutzgesetz?

Seit dem 01. Januar 2001 gibt es in Deutschland das Infektionsschutzgesetz (IfSG). Das Gesetz hat zum Ziel, übertragbare Krankheiten zu überwachen, zu bekämpfen und vor Weiterinfektionen zu bewahren. Es legt fest, welche Krankheiten und Erregernachweise meldepflichtig sind und regelt auch alle Verfügungen im Themenbereich Impfung und Impfschutz. Weitere Punkte sind unter anderem der Infektionsschutz bei bestimmten Personen oder Einrichtungen sowie zulässige Schutzmaßnahmen. Im Rahmen der Corona-Pandemie wurde der Paragraph 28a des IfSG am 18. November 2020 neu vom Bundestag beschlossen. Er regelt besondere Schutzmaßnahmen, um die Verbreitung von Covid-19 zu stoppen.

Wer legt Impfempfehlungen fest und wie kommen sie zustande?

Um über Impfempfehlungen zu entscheiden, gibt es in Deutschland ein unabhängiges Expertengremium: die Ständige Impfkommission (STIKO). Sie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit ins Leben gerufen und veröffentlicht jedes Jahr einen Impfkalender mit den empfohlenen Standardimpfungen. Die Impfempfehlungen basieren auf dem aktuellen, wissenschaftlichen Forschungsstand und werden immer wieder überprüft. Den aktuellen Impfkalender mit Impfempfehlungen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren gibt es hier.

Die STIKO hat ihren Sitz am Robert-Koch-Institut (RKI), welches wiederum medizinische Maßnahmen entwickelt, damit sich Infektionskrankheiten nicht weiterverbreiten.

Welche Impfungen gibt es und für wen werden sie empfohlen?

Für folgende Krankheiten sind aktuell Schutzimpfungen verfügbar:

  • Cholera
  • Diptherie
  • FSME (Zeckenschutz)
  • Gelbfieber
  • Gürtelrose
  • Haemophilus influenzae (Hib-Impfung)
  • Hepatitis A und B
  • Humane Papillomviren (HPV-Impfung)
  • Grippe (Influenza)
  • Japanische Enzephalitis
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Malaria
  • Masern
  • Meningokokken-Erkrankungen
  • Mumps
  • Pneumokokken
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Rotavirus
  • Röteln
  • Tetanus
  • Tollwut
  • Typhus
  • Windpocken(Varizellen)

Einen Überblick mit detaillierten Erklärungen zu den einzelnen Krankheiten, ihren Symptomen und für wen die Impfungen im Einzelnen empfohlen werden, gibt es hier.

Wen schützt eine Impfung?

Individualschutz: Schutzimpfungen bewahren in erster Linie die geimpfte Person selbst davor, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken.

Gemeinschaftsschutz: Indirekt verhindern Impfungen aber auch, dass sich Krankheiten weiterverbreiten. Dadurch werden auch ungeimpfte Personen geschützt.

Warum sollte man sich impfen lassen?

Um sich und andere zu schützen. Dazu zählen insbesondere Gruppen, die sich nicht impfen lassen können – chronisch Erkrankte oder Babys, die noch zu jung sind. Sie sind besser vor ansteckenden Krankheiten geschützt, wenn möglichst viele Menschen in ihrem Umfeld immun sind. Das Prinzip nennt sich Herdenimmunität.

Im besten Fall können einige Erreger so sogar komplett ausgerottet werden. Das ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1980 mit den Pocken gelungen.

Gibt es eine Impfpflicht?

Seit dem 01. März 2020 gilt eine Impfpflicht für Masern – das Masernschutzgesetz. Es besagt, dass Kinder, die mindestens ein Jahr alt sind, entweder gegen Masern geimpft werden oder bereits immun sein müssen. Damit soll der Schutz vor einer Maserninfektion in Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschaftsunterkünften steigen. Dieselben Vorgaben gelten auch für Personen, die nach 1970 geboren sind und in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten – beispielsweise Erzieher*innen, Lehrer*innen oder medizinisches Personal.

Kann das Impfen negative Folgen für mich haben?

Generell sind moderne Impfstoffe mittlerweile sehr gut verträglich und durch klinische Studien auf ihre Sicherheit geprüft.

Impfreaktion

Circa ein bis drei Tage nach einer Impfung kommt es bei manchen zu (leichtem) Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, außerdem kann die Einstichstelle gerötet oder geschwollen sein und schmerzen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Nebenwirkung, sondern vielmehr eine erwünschte Impfreaktion. Sie zeigt, dass unser Immunsystem sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt.

Viele befürchten, dass eine Impfung die Krankheit in abgeschwächter Form selbst auslösen kann. Beispielsweise gibt es Fälle von Impfmasern, bei der Patientinnen und Patienten unter leichten Hautausschlägen und Fieber leiden. Sie verlaufen in den meisten Fällen jedoch komplikationslos und treten seltener als in 1 Prozent aller Fälle auf.

Impfkomplikationen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Darunter versteht man unbeabsichtigte Reaktionen des Körpers nach einer Impfung, die stärker als gewöhnliche Impfreaktionen sind. Ein Beispiel sind Abszesse an den Lymphknoten, nachdem gegen Tuberkulose geimpft wurde. Solcherlei Komplikationen treten nur selten auf und sind meldepflichtig. Vor einer Impfung sollte der behandelnde Arzt über mögliche Nebenwirkungen aufklären und abklären, ob Überempfindlichkeiten oder andere aktuelle Erkrankungen bestehen. Ist es wahrscheinlich, dass solche Umstände das Impfergebnis negativ beeinflussen können, kann auch von einer Impfung abgeraten werden.

Impfschäden

Schäden, die weitreichender als Impfkomplikationen sind, müssen ebenfalls gemeldet werden. Sie sind zum Glück selten: Ihre Häufigkeit beträgt 1:1.000.000. Ein Impfschaden liegt laut RKI beispielsweise auch vor, wenn über die geimpfte Person hinaus weitere Menschen geschädigt werden. Die behandelnden Ärzte und Ärztinnen melden solche Fälle an das Gesundheitsamt, welches wiederum die zuständigen Landesbehörden und das Paul-Ehrlich-Institut informiert.
Wichtig: Wer sich nicht impfen lässt, setzt sich und andere in den allermeisten Fällen größeren Risiken und Gefahren aus, als eine Impfung verursachen könnte.

Sind Wirkstoffverstärker gefährlich?

Manche Impfstoffe enthalten Zusätze wie Formaldehyd, Phenol, Quecksilber oder Aluminium, um noch stärker zu wirken oder Erreger abtöten. Menschen fürchten, dass diese gesundheitsschädigend wirken können. Die enthaltenen Mengen sind jedoch so gering, dass dies sehr unwahrscheinlich ist. Zusätzlich werden Impfstoffe in klinischen Studien in mehreren Testphasen kritisch auf ihre Verträglichkeit geprüft. Und: Lebensmittel enthalten in der Regel sogar höhere Anteile solcher Zusätze, als es bei Impfstoffen der Fall ist.

Wer regelt die Zulassung neuer Impfstoffe?

In Deutschland ist dafür das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, zuständig. Es überwacht Impfstoffe, regelt, welche neuen Impfstoffe zugelassen werden können und erfasst auch gemeldete Komplikationen bei Impfungen.

  • Tweet

Facebook Youtube Twitter

Themenspecials

  • Augengesundheit

  • Diabetes

  • Erkältung

  • Gelenke & Muskeln

  • Harnwegsinfekte

  • Herzgesundheit

  • Mundgesundheit

  • Rückengesundheit

  • Wechseljahre

Dr. Busch
Dr. Busch
Dr. Busch

Phänomen Stress: Gefahr für die Gesundheit oder nötiger Antrieb?

Die Arbeit ist für die Deutschen an erster telle der Stressauslöser.

Ein vollgepackter Terminplan und anstrengende Kollegen, anschließend schnell zum Sportkurs und abends noch die Wohnung putzen und die Verabredung mit dem für morgen angekündigten Besuch koordinieren - ganz schön stressig, aber für die meisten der ganz normale Alltag. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Stress als eine der „größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts“. Doch: Ist Stress wirklich immer nur negativ? Und wie kann man Stressgefühle am besten in den Griff bekommen? Medipresse hat das Phänomen Stress genauer unter die Lupe genommen. mehr …


medipresse
Über uns|Datenschutz Impressum

Diese Seite verwendet Cookies. Informieren Sie sich hier! (Datenschutzerklärung)