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Multiresistente Keime: menschengemachte Gefahr?

Von Tamara Walther

Multiresistente Keime wurden durch Wasserproben in Badeseen, Flüssen und Bächen gefunden.

Sie sind in Krankenhäusern, landwirtschaftlichen Ställen und neuer­dings auch in Badeseen: multi­resistente Keime. Kürzlich hat der NDR Wasser­proben aus verschiedenen Badeseen in Niedersachsen genommen - mit erschreckendem Ergebnis. In allen zwölf Gewässern tauchten die hartnäckigen Erreger auf. Was genau sind eigentlich multiresistente Keime? Was haben sie mit Antibiotika zu tun? Und wie gefährlich sind wirklich für uns? Medipresse hat recherchiert.

„Mutierte Multiresistenz-Mechanismen“: Was ist das genau und woher kommen sie?

Die sogenannten „multiresistenten Keime“ sind bösartige Erreger, die gegen Antibiotika immun sind. Behandelt man einen solchen Keim mit einem Antibiotikum, ist dies wirkungslos. Jedes Jahr infizieren sich rund 500.000 Patienten mit der resistenten Keimart - 15.000 davon sterben. Die Zahl der Infektionen steigt.

Wie kommt das? Bakterien passen sich äußeren Bedingungen an. Überlebt ein Bakterium die Behandlung mit Antibiotika, bleibt es fortan unempfindlich. Diese Eigenschaft gibt es an nachfolgende Bakteriengenerationen weiter. Das Resultat: Antibiotika-Medikamente wirken nicht mehr.

Hauptsächlich werden antibiotische Wirkstoffe in Krankenhäusern und in der Massentierhaltung eingesetzt. Schuld an den Resistenzen ist meist eine fehlerhafte Anwendung: Zu kurze Einnahmezeiten, falsche Dosierungen, besonders häufige und großflächige Einsätze. Ein menschengemachtes Problem. In den letzten Jahren haben sich multiresistente Erreger kontinuierlich vermehrt. Besonders bekannt und weit verbreitet ist der Methicillin-resistente Erreger Staphylococcus aureus (kurz: MRSA).

Schleichende Epidemie: Was macht sie so gefährlich?

Normalerweise tauchen resistente Keime nur in Krankenhäusern oder landwirtschaftlichen Tierställen auf. Mittlerweile sind sie auch in unsere Umwelt vorgedrungen: In Flüssen, Bächen und beliebten Badeseen wurden sie kürzlich nachgewiesen. Das Problem: Klinikabwasser fließt über den Abfluss ins Grundwasser. Die meisten Kläranlagen sind jedoch nicht gut genug ausgestattet, um alle Keime aus dem Wasser herauszufiltern. Die multiresistenten Erreger überleben die Kläranlage und gelangen so in öffentliche Gewässer. Das macht eine Ansteckung für den Menschen noch wahrscheinlicher als zuvor.

Wer sich mit einem der MRSA-Keime ansteckt, kann nur noch schwer bis gar nicht geheilt werden. Sie verursachen Infektionen und Abszesse sowie Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen. Im schlimmsten Fall sterben die infizierten Patienten. Behandelt wird zunächst mit Standard-Antibiotika wie Penicillin. Wirkt keines, folgt die letzte Rettung: das Notfall- und Reserveantibiotikum Colistin. Problematisch: Auch Colistin-Resistenzen wurden mittlerweile in Bächen entdeckt, da es häufig in der Billigfleischproduktion eingesetzt wird.

Die gute Nachricht: Das Immunsystem gesunder Menschen ist meist stark genug, um MRSA-Erreger abzuwenden. Säuglinge sowie Kranke und Ältere haben jedoch ein hohes Infektionsrisiko. Auch Menschen mit offenen Wunden sollten infizierte Badeseen nur in Absprache mit dem Arzt besuchen. Mangelnde Hygiene und viele Patienten auf engem Raum im Krankenhaus erhöhen das Ansteckungsrisiko ebenfalls.

Lösungen finden: Wie geht es weiter?

Um die Gefahr durch multiresistente Keime einzudämmen, gibt es in Forschung und Alltag unterschiedliche Ansätze:

Antibiotika reduzieren

Der wichtigste Schritt: Den Einsatz von Antibiotika reduzieren. Gezielt und sparsam, lautet die Devise. Durch Krankenhäuser und die Landwirtschaft gelangen die resistenten Keime schnell in die Umwelt.

In Krankenhäusern

Ärztliches Fachpersonal muss besser geschult werden, um Krankheitsursachen besser abzuklären und nicht vorschnell Antibiotika zu verabreichen.

In der Massentierhaltung

In großen Ställen gibt es ein hohes Infektionsrisiko. Zur Vorbeugung von Erkrankungen werden großflächig Antibiotika an die Tiere verabreicht. Das Ergebnis: Multiresistente Keime und Antibiotika-Spuren finden sich im abgepackten Supermarktfleisch wieder und gelangen so in den menschlichen Körper. Bessere Haltungsbedingungen in Ställen könnten den Einsatz von Antibiotika reduzieren.

Kläranlagen nachrüsten

Experten diskutieren über eine Nachrüstung der Kläranlagen. Ein zusätzlicher Filter soll das Wasser komplett keimfrei machen. Momentan aber noch ein Problem: die Kosten. Unter Umständen könnten dadurch die Abwassergebühren für Verbraucher steigen.

Studie: körpereigene Antibiotika

Unser Körper produziert eigene Antibiotika. Diese sind zwar sehr wirksam, aber auch instabil. Bisher eignen sie sich nicht für den therapeutischen Einsatz. Kürzlich haben Forscher aus den Niederlanden einen der Wirkstoffe verändert und stabilisiert. In Zukunft könnten also körpereigene Antibiotika zur Behandlung bereitstehen. Eine klinische Studie soll bald starten.

Selbst vorbeugen

Generell gilt: Nach Kontakt mit schmutzigem Wasser oder einem Besuch im Krankenhaus gründlich Hände waschen und Desinfektionsspender nutzen.

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