Medipresse - Thromboserisiko Fernreise
Von Katharina Jobst
Ferne Urlaubsziele sind reizvoll und beliebt, allerdings ist die lange Anreise nicht ohne gesundheitliche Risiken. Die größte Gefahr: Eine Thrombose. Doch es gibt wirksame Präventionsmaßnahmen.
Thrombose stammt vom griechischen Wort „Thrombus”, was Pfropf bedeutet und das Geschehen einer Thrombose beschreibt: Es bildet sich ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopft. Unter normalen Umständen dient die Blutgerinnung dazu, Wunden zu verschließen, damit diese besser heilen und sich nicht entzünden. Doch es kann auch in Bereichen zu einer Gerinnung kommen, in denen keine notwendig ist. Bildet sich in den Beinvenen ein Blutgerinnsel und entwickelt sich zu einem Pfropf, droht Lebensgefahr.
Die Ursachen für eine Thrombose sind vielfältig. Hauptrisikofaktor ist das Alter, zusätzlich können Krampfadern, Herz- oder Lungenkrankheiten, Übergewicht und Rauchen eine Thrombose begünstigen, ebenso wie Bewegungsmangel. Auch Operationen, Hormonveränderungen wie während einer Schwangerschaft oder die Einnahme der Pille können zur Entstehung einer Thrombose führen. Ein hohes Risiko bedeutet auch langes Sitzen auf engem Raum wie auf Langstreckenflügen oder Busfernreisen. Denn langes Sitzen mit angewinkelten Beinen staut das Blut. Wer zur Risikogruppe gehört sollte sich deshalb vor längeren Reisen über Präventionsmöglichkeiten informieren.
Beste Möglichkeit, den Blutfluss anzuregen, ist Bewegung. Wer lange sitzt, sollte zwischendurch immer mal wieder mit den Zehen wackeln, die Wadenmuskulatur anspannen oder die Füße kreisen lassen. Denn durch die Muskelbewegungen werden die Venen dabei unterstützt, das Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen zu transportieren. Auch Thrombosestrümpfe aus engem Nylongewebe unterstützen zusätzlich den Blutfluss. Diesen Effekt hat auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gerade im Flugzeit herrscht besonders trockene Luft, weshalb hier ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf besteht. Lange Zeit galt außerdem die Einnahme von Aspirin als wirksame Methode, einer Thrombose vorzubeugen. Allerdings hat die blutverdünnende Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Venen so gut wie keine Auswirkungen.
Eine Thrombose äußert sich durch Schwellungen am Knöchel oder Bein, schmerzende Waden oder rot-bläuliche Hautverfärbungen. Das Gefährliche: Oft wird eine Thrombose nicht bemerkt. Dies kann gefährlich werden, denn eine unbehandelte Thrombose kann zu einer Lungenembolie führen. Löst sich ein Blutgerinnsel aus einer Beinvene, kann es bis ins Herz, die Lunge oder ins Gehirn wandern, dort den Blutfluss hemmen oder sogar völlig stoppen. Die Folgen wie Lungenembolie, Herzinfarkt oder Schlaganfall können tödlich sein. Jährlich sterben allein in Deutschland 100.000 Menschen an den Auswirkungen einer Thrombose. Wird ein Blutgerinnsel rechtzeitig entdeckt, kann es mit Hilfe von Blutverdünnern verkleinert werden.
Die Behandlung einer Thrombose dauert meist mehrere Monate. Wichtig ist eine individuell angepasste Wirkstoffdosis des Gerrinungshemmers, um gefährliche innere Blutungen zu vermeiden. Zusätzliche Behandlungsmaßname sind Kompressionsstrümpfe oder –verbände, welche die Venen komprimieren und dadurch die Venenklappen unterstützen.