Medipresse - Fersensporn (Kalkaneussporn)
Von Catharina Gerber
Wenn jeder Schritt in der Ferse schmerzt, kann ein plantarer (unterer) Fersensporn die Ursache sein. Betroffene haben das Gefühl, ihnen würde ein Nagel in der Fußsohle stecken. Die Erkrankung wird meist zufällig entdeckt und entsteht in Folge von Überlastung. Wir klären zum Krankheitsbild auf.
Ein Fersensporn beschreibt eine Knochenneubildung am Knochenvorsprung des Fersenbeins. Diese ist meist wenige Millimeter lang. Grund ist eine lang andauernde und damit chronische Entzündung der Sehnenplatte an der Fußsohle, auf die der Körper mit der Knochenbildung reagiert. Etwa 8-10 % der Bevölkerung haben einen Fersensporn – viele ohne es zu wissen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Bei einem Fersensporn zeigen Betroffene erst spät Symptome. Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz – also Schmerzen nach langem Stehen oder längerer Inaktivität. Die Beschwerden werden meist als stechender Schmerz unterhalb des Fersenbeins beschrieben – als sei man in eine Reiszwecke gelaufen.
Der knöcherne Fortsatz bildet sich aufgrund einer Reizung bzw. Entzündung der Plantarfaszie. Der übermäßigen Belastung versucht der Körper entgegenzusteuern, indem er Kalk an den betroffenen Stellen einlagert und so mehr Stabilität gewinnt. Eine Überlastung des Fußes kann auf Fußfehlstellungen wie etwa einen Knick-Senk-Fuß, Adipositas und einseitige Belastung wie zum Beispiel häufiges Stehen zurückgehen.
Zur Diagnostik eines Fersensporns ist eine seitliche Röntgenaufnahme des Fußes nötig. Hier zeigt sich bei Betroffenen dann eine deutliche Knochenbildung an der Ferse. Der Fersensporn kann zum Teil auch ertastet werden.
Betroffene werden in aller Regel konventionell behandelt und erhalten etwa Einlagen für die Schuhe, die das Fußgewölbe stützen und die Ferse weich polstern. Auch Krankengymnastik etwa zum Dehnen der Wadenmuskulatur ist sinnvoll. Bei stark belastenden Sportarten, die den Fersensporn begünstigt haben, ist eine Sportpause ratsam. Zur Behandlung stehen außerdem Kältetherapie und Stoßwellentherapie zur Auswahl. Auch Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac können helfen, um die Entzündung im Fuß zu hemmen. In seltenen Fällen kann der Sporn auch operativ abgetragen werden, wenn die oben genannten Therapien keine Wirkung haben. Dies ist bei etwa fünf Prozent der Patienten der Fall. Sinnvoller ist es laut Ärzten aber vielmehr die Ursachen, wie etwa Fehlstellungen, zu therapieren.
Um der Entstehung eines Fersensporns bzw. einer Entzündung vorzubeugen, ist es hilreich Übergewicht zu vermeiden, Fußfehlstellungen mit Einlagen frühzeitig zu behandeln und einseitige Belastung zu vermeiden.
Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.