Medipresse - Lungenentzündung (Pneumonie)
Von Catharina Gerber
Husten, Fieber, Kurzatmigkeit: Eine Lungenentzündung gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 400.000 bis 600.000 Menschen an ihr. Vor allem in Zeiten starker Grippewellen ist die Zahl deutlich höher. Zur Risikogruppe gehören neben Säuglingen und Kleinkindern, Patienten über 60 Jahre und Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen. Sie alle sind aufgrund ihres schwachen Immunsystems besonders anfällig. In Westeuropa ist die sogenannte Pneumonie die häufigste zum Tode führende Infektion.
Zu den Symptomen einer Lungenentzündung gehören Schüttelfrost, hohes Fieber, Gliederschmerzen, Husten mit Auswurf, starkes Krankheitsgefühl, Schmerzen beim Einatmen und Kurzatmigkeit.
Von einer Pneumonie spricht man bei einer akut oder chronisch verlaufenden Entzündung der Lungenbläschen und/oder des Lungengewebes. Der erkrankte Lungenbereich ist angeschwollen und vermehrt durchblutet. Auch eine Flüssigkeitsansammlung im Lungengewebe ist typisch.
Je nach Ursache der Lungenentzündung unterscheidet man:
Bei Verdacht auf eine Erkrankung wird der Patient zunächst abgehört. Liegt eine Entzündung der Lunge vor, sind bei der Einatmung über das Stethoskop typische Rasselgeräusche zu hören. Eine erhöhte Atemfrequenz, sowie ein beschleunigter Puls weisen ebenfalls auf eine Lungenentzündung hin. Der Arzt klopft außerdem Brust- und Rückenbereich ab. Bei einer Pneumonie ist ein abgeschwächter Klopfschall über dem Brustkorb typisch. Im Zweifelsfall kann eine Verdachtsdiagnose durch ein Röntgenbild bestätigt werden. Auch Ultraschalluntersuchungen und Bluttests können bei der Diagnose hilfreich sein. Einige Erreger lassen sich im Urin nachweisen. Die Untersuchung des Lungensekrets auf Keime ist eine zusätzliche Option.
Bei einer bakteriellen Lungenentzündung ist die Einnahme von Antibiotika nötig, um Erreger abzutöten und ihre Vermehrung zu verhindern. Hinzu kommen schleimlösende und fiebersenkende Medikamente. Betroffene sollten sich zudem körperlich schonen, ausreichend trinken und auf das Rauchen verzichten. Atemübungen unterstützen zusätzlich. Bei schweren Krankheitsverläufen mit der Gefahr von Komplikationen, kann eine Behandlung im Krankenhaus nötig werden. Etwa ein Drittel der Erkrankten wird stationär behandelt. Wenn die Sauerstoffsättigung im Blut zu niedrig ist, ist eine zusätzliche Versorgung der Patienten mit Sauerstoff nötig.
Vorbeugende Maßnahmen werden älteren Menschen ab 60 Jahre und chronisch Kranken (in jedem Lebensalter) empfohlen. Bei ihnen ist die jährliche Grippe- bzw. Influenzaimpfung sinnvoll, da eine Grippe bakterielle Lungenentzündungen begünstigt. Auch eine Pneumokokken-Impfung ist für die Risikogruppen ratsam. Außerdem sollte das Rauchen aufgegeben und bei starker Staubbelastung im Beruf konsequent ein Atemschutz getragen werden. Grundsätzlich gilt es, das Immunsystem bestmöglich zu schützen. Dazu gehört sich gesund zu ernähren und regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen.
Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.