Medipresse - Röteln
Röteln zählen zu den klassischen Kinderkrankheiten, die in der Regel problemlos ausheilt. Treten Röteln während der Schwangerschaft auf, kann es jedoch Komplikationen geben.
Bei rund der Hälfte Kindern verläuft eine Rötelninfektion oft unbemerkt oder mit nur sehr schwachen Symptomen. Ansonsten sind Röteln nach einer Inkubationszeit von 10 bis 21 Tagen zunächst durch einen Anstieg der Körpertemperatur und allgemeine Krankheitsanzeichen wie Erschöpfung und Appetitlosigkeit gekennzeichnet. Es folgt ein Hautausschlag mit kleinen Flecken, der sich vom Kopf aus über den gesamten Körper ausbreitet. Die Lymphknoten, vor allem im Nacken und hinter den Ohren, sind stark geschwollen. Nach 3 bis 5 Tagen verblassen die Hautrötungen wieder.
Als Röteln wird eine akute Infektion mit dem Rötelnvirus bezeichnet. Typische Beschwerden sind Fieber, geschwollene Lymphknoten sowie der charakteristische Hautausschlag. Röteln sind hochgradig ansteckend.
Übertragen wird das Rötelnvirus durch eine Tröpfcheninfektion über die Schleimhäute der Atemwege. Zu Beginn der Infektion vermehrt sich der Erreger zunächst in den Lymphknoten und breitet sich anschließend über das Blut im ganzen Körper aus. In Folge der Infektion entsteht eine immunologische Reaktion, die sich durch den typischen Ausschlag äußert.
Die Diagnose einer Rötelninfektion erfolgt über den Nachweis bestimmter Antikörper (IgM) im Blutserum. Krankheiten mit ähnlichen Symptomen sind Scharlach, Ringelrötung und eine Enterovirusinfektion. Geschwollene Lymphknoten sind zudem typisch für Toxoplasmose.
Bei Röteln erfolgt eine symptomatische Behandlung. Häufig werden Kindern am Ende des ersten Lebensjahres zusammen mit Masern und Mumps gegen Röteln geimpft. Die Impfung wird ein Jahr später wiederholt und bei Mädchen teils vor der Pubertät erneut durchgeführt, um eventuelle Impflücken zu schließen. Während einer Schwangerschaft ist eine Impfung ausgeschlossen. Besteht keine Immunität, sollte eine Frau direkt nach der Schwangerschaft geimpft werden.
Meist verlaufen Röteln ohne Komplikationen und heilen problemlos aus. Nach einmaliger Infektion besteht eine lebenslängliche Immunität. Selten treten währen des Infekts Gelenkentzündungen an Fingern und Handgelenken auf, die mehrere Wochen andauern können. Ebenfalls selten sind eine Enzephalitis sowie Erkrankungen anderer Organe. Problematisch kann eine Rötelninfektion während der ersten drei Monate einer Schwangerschaft sein. Denn es besteht die Gefahr der Infektion des Embryos und damit verbundenen Fehlbildungen (Röteln-Embryopathie).
Tipps, Infos und Quellen:
Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.