Sonnenstich und Hitzschlag
Von Martina Moyses
Egal ob beim Sonnenbaden oder beim Sport im Freien: Der Sommer lässt sich auf vielfältige Art und Weise genießen. Dass direkte Sonneneinstrahlung gefährlich für die Haut sein kann, ist bekannt, doch die Sonnenwärme birgt noch weitere tückische Gefahren, die oft unterschätzt werden: Auch das Risiko für einen Sonnenstich oder sogar einen Hitzschlag steigt an sonnigen Tagen stark an – eine Belastung für den ganzen Körper.
Wie äußert sich ein Sonnenstich?
Starke Kopfschmerzen, ein roter Kopf, Schwindel, Ohrensausen, Übelkeit und Bewusstseinsstörungen: Das sind die Symptome für beide Krankheitsbilder, sowohl für einen Sonnenstich als auch für einen Hitzschlag. Betroffen sein kann jeder, der sich länger in der Sonne oder anderweitig im Warmen aufgehalten hat.
Was ist der Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzschlag?
Der Unterschied zwischen einem Sonnenstich und einem Hitzschlag: Beim Sonnenstich ist die Körpertemperatur normal, beim Hitzschlag hingegen signifikant erhöht. Der Hitzschlag tritt meist (aber nicht immer!) nach intensiver körperlicher Betätigung, beispielsweise nach Sport im Freien oder nach körperlich anstrengender Arbeit in ungelüfteten, warmen Räumen, auf. Er ist zudem als erheblich gefährlicher einzustufen als ein Sonnenstich. Spätestens wenn also zu den oben genannte Symptomen noch eine erhöhte Körpertemperatur kommt, gilt es, Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten und umgehend den Notarzt zu verständigen – es besteht akute Lebensgefahr!
Hitzeschaden – was ist das genau?
Wenn die Wärmestrahlen der Sonne direkt auf den Kopf treffen, reagiert wird die Hirnhaut gereizt, was eine Entzündungsreaktion im Körper auslöst. Dass die UV-Strahlen schuld am Sonnenstich und Hitzschlag sind, ist ein mittlerweile widerlegter Mythos, tatsächlich ist ein Hitzeschaden rein thermisch bedingt.
Ein Hitzeschaden ist der Sammelbegriff für Krankeitsbilder, die durch übermäßige Wärme verursacht werden, also Sonnenstich, Hitzschlag, Hitzekrampf und Hitzekollaps. Im schlimmsten Fall führt die erhöhte Umgebungs- und dadurch auch Körpertemperatur in Kombination mit Dehydration zum Hitzetod.
Soforthilfe
Bei einem Sonnenstich ohne erhöhte Körpertemperatur ist es meist ausreichend, umgehend aus der Sonne zu gehen, reichlich Wasser zu trinken und sich sonst vor allem zu schonen und auszuruhen. In den meisten Fällen klingen die Symptome so von alleine ab. Bei starken Kopf- oder Nackenschmerzen kann ein leichtes Schmerzmittel sinnvoll sein, das die Beschwerden lindert. Außerdem hilft ein mit kaltem Wasser getränktes Tuch, das auf die Stirn gelegt wird, dabei, die Schmerzen zu senken und wird darüber hinaus meist als sehr angenehm empfunden. Ein Notarzt muss verständigt werden, wenn der Betroffene zusätzlich eine erhöhte Körpertemperatur aufweist oder das Bewusstsein verliert. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte als Erste-Hilfe-Maßnahme versucht werden, die Körpertemperatur des Betroffenen zu senken, beispielsweise mithilfe kühler Umschläge.
Vorbeugung
Einen Sonnenstich zu vermeiden ist meist gar nicht so schwierig, denn oft wird er durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen. Ein heller Hut oder ein Käppi helfen dabei, den Kopf vor der Sonnenwärme zu schützen. Wenn möglich, sollte zumindest in der Mittagshitze der Schatten aufgesucht werden. Außerdem immens wichtig: Auf reichlich Flüssigkeitszufuhr, am besten in Form von Wasser, achten. Das gilt insbesondere beim Sport oder körperlicher Arbeit in einer warmen Umgebung. Sport sollte dabei ohnehin besser in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden.
Wichtig: Wer Kinder hat, sollte auch immer darauf achten, dass diese nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Nicht nur wegen des Risikos eines Hitzeschadens, sondern auch aufgrund der hohen Sonnenbrandgefahr. Außerdem sollten Kinder im Sommer niemals allein im Auto gelassen werden, auch nicht, wenn sie gerade schlafen oder sie nur für ein paar Minuten allein sind. Der Grund: Im Sommer erhitzt sich das Innere eines Autos innerhalb kürzester Zeit auf 40° oder mehr – ein Hitzeschaden droht!
Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.