Windpocken

Windpocken zählen zu den typischen Kinderkrankheiten. Übertragen wird die Viruserkrankung hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion. Das Virus ist hoch ansteckend, eine Impfung schützt vor einer Ansteckung.
Symptome
Klassisches Symptom der Windpocken ist ein körperweiter Hautausschlag, der mit allgemeinen Krankheitsbeschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtem Fieber einhergeht. Zunächst ist der Ausschlag fleckig, dann bilden sich stark juckende Bläschen, Hauterhebungen und Schorf.
Der Erreger
Ausgelöst werden die schmerzenden Bläschen durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) aus der Gruppe der Herpesviren. Wer einmal an Windpocken erkrankt ist, hat in der Regel eine lebenslange Immunität. Als Zweiterkankung kann das Virus allerdings eine Gürtelrose verursachen, wenn die „schlafenden“ Viren in den Nervenendigungen wieder aktiv werden. Meist treten Windpocken im Kindesalter auf, hauptsächlich im Alter zwischen zwei und sechs Jahren.
Infektionsweg/ Ursachen
Die Übertragung des Virus erfolgt entweder durch Tröpfchen beispielsweise durch Husten oder Niesen oder über eine Schmierinfektion beim direkten Kontakt mit dem Bläscheninhalt. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei Wochen. Bereits 24 bis 48 Stunden vor dem Ausbruch des Hautausschlags sind Windpocken ansteckend. Eine Ansteckungsgefahr besteht etwa sieben bis zehn Tage nach Entwicklung der ersten Bläschen.
Diagnose
Windpocken diagnostiziert der Arzt meist anhand des charakteristischen Hautausschlags. Zusätzlich kann das Virus auch im Inhalt der Bläschen oder anhand von Antikörpern im Blut nachgewiesen werden.
Therapie
Die Behandlung von Windpocken besteht in der Linderung der Symptome. Hauptmaßnahme ist die Behandlung des Juckreizes mit Hilfe von Antihistaminika. Salben zur Juckreizminderung sollten nicht angewendet werden, da sich unter der Salbe in der bereits angegriffenen Haut Bakterien einnisten können. Bei immunschwachen Personen kann ein virenhemmendes Medikament wie Aciclovir notwendig sein. Zwar kann es vorhandene Viren nicht abtöten, aber deren Vermehrung verhindern. Um das Austrocknen der Bläschen zu beschleunigen, hilft eine Zinkschüttelmixtur. Wichtig ist, dass die Bläschen nicht aufgekratzt werden, da sich sonst eine bakterielle Zusatzinfektion entwickeln kann.
Verlauf
Sind die Windpocken ausgebrochen, dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Bläschen abgeheilt sind. Normalerweise verläuft die Erkrankung ohne Folgen. Bei immunschwachen Personen können Komplikationen wie eine Lungen- oder Hirnhautentzündung auftreten.
Eine Infektion mit Windpocken während der Schwangerschaft ist selten, da die meisten Menschen bereits im Kindesalter an Windpocken erkrankt sind. Steckt sich eine Schwangere mit Windpocken an, überträgt sich das Virus in 25 Prozent der Fälle über den Mutterkuchen auf das Kind. Weitaus geringer dagegen ist die Gefahr, dass das Virus das Ungeborene schädigt. Problematisch kann es allerdings werden, wenn sich die werdende Mutter kurz vor der Geburt mit Windpocken infiziert. Denn die Zeit bis zur Geburt ist nicht ausreichend, dass die Mutter genügend Antikörper bilden kann, die das dem Kind den nötigen Schutz bieten. Es besteht dann ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit beim Neugeborenen. Hier ist eine passive Impfung mit Antikörpern für das Kind besonders wichtig. Schwangere, die keine Antikörper gegen Varizella-Viren aufweisen, sollten den Kontakt mit Windpocken-Patienten meiden. Prophylaktisch kann innerhalb von 96 Stunden nach dem Kontakt mit einem Erkrankten die Gabe von Antikörpern eine passive Immunisierung gewährleisten.
Vorbeugen
Eine Ansteckung mit Windpocken kann durch eine Impfung verhindert werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Immunisierung als zweistufige Standardimpfung während der ersten zwei Lebensjahre.
Tipps, Infos und Quellen
- www.bzfga.de
- www.rki.de
Bitte beachten Sie: Diese Informationen dienen der Orientierung für Betroffene und Interessierte und können bei der Vorbereitung des Arzt-Patientengespräches behilflich sein. Ein Arztbesuch lässt sich so allerdings nicht ersetzen. Der Arzt kann am besten auf die individuelle Situation des Patienten eingehen und diese behandeln.