Herzinfarkt-Statistik:
Von Christian Schlieker
Montags ereignen sich so viele Herzinfarkte wie an keinem anderen Tag der Woche. Dieses medizinische Phänomen ergibt sich aus einer der umfangreichsten Herzinfarkt-Statistiken, die je erarbeitet worden ist.
Philippe Collart und seine Kollegen von der Université Libre de Bruxelles analysierten jetzt Angaben des belgischen Charleroi-Herzinfarkt-Registers über die Häufigkeit von Herzinfarkten bei Patienten im Alter von 25 bis 69 Jahren von 1983 bis 2009. Die Ergebnisse:
► Von den 9732 Infarkt-Fälle, die in die Untersuchung einflossen, ereigneten sich die meisten, insgesamt 1495, an einem Montag.
► Die wenigsten Infarkt-Erkrankungen, insgesamt 1259, wurden samstags registriert.
Aber warum ist das so? Für Ihre Untersuchung beleuchteten Collart und Kollegen auch den Einfluss verschiedener möglicher Risikofaktoren. Als Ursache für den „Montags-Peak“ vermuten die belgischen Mediziner das Verhalten der Betroffenen. „Dass am Montag mehr Menschen einen Infarkt 'bekommen', könnte unter anderem daran liegen, dass Patienten mit Herzproblemen zwar bereits am Wochenende Beschwerden entwickeln, aber erst am Montag zum Arzt gehen“, sagt Studienleiter Dr. Collart. Vor allem ältere Patienten scheuen den sonntäglichen Anruf beim Notruf, so Collart. Denkbar wäre aber auch die stärkere Belastung mit fettreichen und größeren Mahlzeiten und Genussmitteln am vorausgegangenen Wochenende.
Die Erkenntnisse dieser Studie könnten wertvolle Informationen für medizinische Notdienste liefern, um ihre Kapazitäten an den jeweiligen Bedarf der verschiedenen Wochentage anzupassen, so das Fazit der Forscher.