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Toxoplasmose: Wie gefährlich ist der Parasit für den Menschen?

Von Catharina Gerber

Katzen sind oft treue Begleiter des Menschen.

Stellen Sie sich vor, ein Parasit befällt ein Lebewesen. Naturgemäß hat dieses Lebewesen, zum Beispiel eine Maus, Angst vor seinem natürlichen Fressfeind, der Katze. Der Parasit muss jedoch, um sich weiter verbreiten zu können, in die Katze gelangen. Seine einfache wie gruselige Lösung: Er manipuliert das Verhalten der Maus, sorgt dafür, dass sie nicht mehr vor der Katze flieht und schließlich gefressen wird. Was wie ein schlechter Horrorfilm klingt, kann tatsächlich Realität werden. Auch Menschen können vom Erreger befallen sein. Medipresse erklärt, welche Folgen das haben kann.

Was genau ist Toxoplasmose?

Hinter Toxoplasmose verbirgt sich eine durch Parasiten verursachte Infektionskrankheit, die Vögel und Säugetiere – und damit auch Menschen betreffen kann. Für Deutschland nennt das Robert Koch-Institut eine Infektionsrate von 32 bis 70 Prozent der Bevölkerung. Das bedeutet im Klartext: Fast jeder Dritte trägt den Parasiten bereits in sich. Der Mensch fungiert für den Erreger aber lediglich als Zwischenwirt, während meist Katzen der sogenannte Endwirt sind. Auf den Menschen übertragen wird Toxoplasmose etwa durch rohes Fleisch und infizierten Katzenkot. Bei einem geschwächten Immunsystem kann die Infektion beim Menschen schwache Symptome, wie etwa grippeähnliche Beschwerden, hervorrufen. Eine Behandlung mit Antibiotika und Antiparasitika schafft dann Abhilfe. Die meisten aber sind Träger des Erregers, ohne davon zu wissen, denn der Körper bzw. ein gesundes Immunsystem ist in der Lage, Antikörper zu bilden. Die Folge ist eine Immunität gegen die Krankheit. Eine Ausnahme stellen Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem dar. Ihnen kann eine Erstinfektion gefährlich werden. Bei Schwangeren drohen Entwicklungsstörungen des Kindes, bei immunschwachen Personen Entzündungen des Gehirns. Bei den genannten Risikogruppen sind deshalb bestimmte Vorsichtsmaßnahmen nötig, um eine Infektion zu verhindern. Das Katzenklo der Hauskatze sollte zum Beispiel nicht von Schwangeren gesäubert werden.

Verhaltensänderungen bei Mäusen

Auch beim Endwirt, also der Katze, bleibt eine Infektion im gesunden und erwachsenen Zustand meist folgenlos. Lediglich bei jungen, geschwächten Tieren können Symptome wie Durchfall und Atembeschwerden auftreten, die eine Behandlung erforderlich machen. Doch für infizierte Mäuse hat die Erkrankung weitreichende Konsequenzen. Denn: Der Parasit ruft bei ihnen eine gefährliche Verhaltensänderung hervor. Nach einem Befall schreckt der Geruch von Katzen, eigentlich die natürlichen Fressfeinde der Maus, nicht ab, sondern lockt sie sogar an. Um das zu erreichen, programmiert der Parasit die kognitiven Mechanismen im Gehirn der Maus um. Die Folge: Die Mäuse nehmen den Katzengeruch nicht mehr als Gefahr, sondern als sexuellen Lockstoff wahr. Dieser „Leichtsinn“ erleichtert es dem Parasiten, in den Organismus der Katze, seines Endwirtes, zu gelangen. Nur dort kann er seinen Lebenszyklus abschließen, indem er sogenannte Zysten bildet, die über Körperflüssigkeiten der Katze ausgeschieden werden und wiederum neue Mäuse infizieren können. Auf diese Weise nutzt der Parasit die Mäuse quasi als „Taxi“ von Wirt zu Wirt. Die Zysten können mehrere Monate überleben und in den Organismus anderer Lebewesen eindringen, die mit ihnen in Kontakt kommen. So kann sich der Parasit immer weiter verbreiten.

Wird auch das menschliche Gehirn manipuliert?

Wie eingangs erwähnt, ist eine Infektion für die meisten Menschen mit starkem Immunsystem ungefährlich und bleibt ohne Folgen. Doch: Der tschechische Evolutionsbiologe Jaroslav Flegr will auch beim Menschen Verhaltensänderungen durch die Erreger beobachtet haben. Seit mehr als 15 Jahren erforscht er den Parasiten und seine Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Dabei hat er Erstaunliches herausgefunden: Der Befall mit dem Parasiten kann laut Flegr und anderen Experten auch beim Menschen verschiedene, unerwünschte Konsequenzen nach sich ziehen: Ein aus dem Gleichgewicht gebrachter Hormonhaushalt, Verhaltensänderungen sowie psychomotorische Einschränkungen sind nur drei davon. Die Auswirkungen des Kleinstlebewesens auf den Mensch beschreibt Flegr in einer Beobachtungsstudie wie folgt: Insbesondere bei infizierten Männern stieg die Risikobereitschaft kontinuierlich an, während die Reaktionsfähigkeit immer stärker nachließ und geltende Regeln öfters überschritten wurden. Zudem verhielten sie sich merklich opportuner, misstrauischer, eifersüchtiger und voreingenommener. Bei Frauen hingegen zeigte sich genau das Gegenteil: Nach einer Infektion verhielten sich diese deutlich mitfühlender, offener, verantwortungsbewusster und moralischer.

Testosteronspiegel steigt deutlich an

Bisher sind die genauen biochemischen Prozesse der Verhaltensänderung nicht vollständig geklärt. Auch gibt es bisher keine eindeutigen Belege für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Infektion und der Verhaltensänderung. Als Hauptursache für die weiteren Symptome verdächtigen Forscher aber einen durcheinander gebrachten Hormonhaushalt. Durch die Infektion mit toxoplasma gondii steigt bei Männern der Testosteronspiegel enorm an, während er bei Frauen gleichermaßen sinkt. In Zukunft könnten zum Beispiel neue Analysetechniken dabei helfen, die von Flegr beobachteten Phänomene genauer zu untersuchen und zu verstehen.

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