Medipresse - Neues aus der HNO-Praxis, Folge 2: „Hilfe, ich schnarche!“ - Tipps & Tricks gegen das Volksleiden

  • Home
  • Krankheiten A-Z
  • Gesund leben
    • Gesundheit & Reise
    • Im Fokus
    • Ernährung
    • Sport & Bewegung
    • Psychologie
    • Körper & Mensch
  • Experten-Sprechstunde
    • Ärzte antworten
    • Gesundheitsfragen
    • Frag den Orthopäden
    • Frag den Zahnarzt
    • Neues aus der HNO-Praxis
  • Mensch & Tier
  • Videos
    • Fragen Sie Dr. Busch
    • medipresse TV

Home » Neues aus der HNO-Praxis, Folge 2: „Hilfe, ich schnarche!“ - Tipps & Tricks gegen das Volksleiden

  • MENÜ
  • FB
  • Twitter
  • YT
  • SPECIALS
  • Home
  • Krankheiten A-Z
  • Im Fokus
  • Ernährung
  • Sport & Bewegung
  • Psychologie
  • Körper & Mensch
  • Ärzte antworten
  • Gesundheitsfragen
  • Fragen Sie den Orthopäden
  • Mensch & Tier
  • Broschüren
  • Fragen Sie Dr. Busch
  • medipresse TV
  • Augenspezial
  • Diabetes
  • Gelenke & Muskeln
  • Harnwegsinfekte
  • Herzgesundheit
  • Rückengesundheit
  • Wechseljahre

Neues aus der HNO-Praxis, Folge 2: „Hilfe, ich schnarche!“ - Tipps & Tricks gegen das Volksleiden

Von Tamara Walther

Schnarchen kann insbesondere für den Partner sehr störend sein.

Schnarcht der Zimmergenosse, ist an Schlaf nicht zu denken. Der Bettnachbar fühlt sich gestört, der Schnarchende hat Gewissensbisse. Dabei soll Schlaf doch erholsam sein. Wie kommt es zu dem störenden Geräusch? Was lässt sich dagegen tun? Und wann ist eine Operation sinnvoll? In der zweiten Folge von „Neues aus der HNO-Praxis“ klärt Dr. Robin Banerjee, Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Medical Center Unna, die wichtigsten Fragen rund um das Thema Schnarchen.

Herr Dr. Banerjee, ich schnarche nachts viel. Was passiert dabei in meinem Körper?
Schnarchen entsteht, wenn beim Atmen Gaumen, Zäpfchen, Zungengrund und Rachen flattern. Das bewirkt auch die störenden Geräusche, die bis zu 90 Dezibel laut werden können. Das lässt sich etwa mit der Lautstärke eines Presslufthammers oder einem direkt am Bett vorbeifahrenden Sattelschlepper vergleichen.

Manche Menschen leiden unter starkem Schnarchen, andere sind überhaupt nicht betroffen. Gibt es Faktoren, die das Schnarchen begünstigen? Welche sind das?
Für das Schnarchen gibt es verschiedene Ursachen. Etwa eine verbogene Nasenscheidewand, geschwollene Schleimhäute bei einem Schnupfen oder Allergien. Auch schwangere Frauen schnarchen häufig. Bei Kindern sind oft die Rachenmandel, sogenannte „Kinderpolypen“, oder die Gaumenmandeln stark vergrößert.

Auch unsere Schlafposition hat Einfluss darauf, ob und wie intensiv wir schnarchen. In Rückenlage wird der Unterkiefer nicht mehr gestützt, man atmet mit offenem Mund, die Zunge kann zurückfallen, die Atmung wird erschwert.

Faktoren, die das Schnarchen zusätzlich begünstigen, sind Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin und Kaffee. Aber auch Schlaf- und Beruhigungsmittel, Übergewicht und zum Teil auch eine genetische Veranlagung tragen zur Verschlimmerung bei. Wer im Schichtdienst arbeitet, zu wenig schläft oder erst besonders spät zu Abend isst, könnte ebenfalls betroffen sein.

Mittlerweile gibt es eine Hülle und Fülle an Produkten, die das Schnarchen stoppen sollen. Was halten Sie von Schienen und Co.?
Dem Internet sei Dank gibt es ein riesiges, meist unseriöses Angebot an angeblichen Schnarchstoppern. Von Nasenpflastern, Nasenflügel- und Gaumensegelspangen über Muskelaktivierungssauger, Sprays, In-Ear-Kopfhörer, Schlafrucksäcke und -T-Shirts bis hin zu Bissschienen, speziellen Kissen und Akupressur-Vorrichtungen ist alles dabei. Leider helfen die meisten der Produkte nicht. Da die Krankenkassen in Deutschland die Kosten für Schnarchtherapien häufig nicht übernehmen, greifen viele Menschen aber immer noch zur günstigen Hilfe aus dem Internet. Mein Tipp: Lieber frühzeitig zum Arzt gehen.

Schnarchen ist für viele erst mal kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Wann ist es dennoch sinnvoll?
Zum Arzt sollte man spätestens dann gehen, wenn ein so lautes Schnarchen vorliegt, dass man selbst davon aufwacht, die Umgebung stört, tagsüber müde ist, obwohl man lang schläft und zu Sekundenschlaf neigt. Auch nächtliche Atemaussetzer sind ein Grund zur Besorgnis und deuten auf ein Schlaf-Apnoe-Syndrom hin.

Die meisten erstellen sich eine Eigendiagnose mithilfe von Schlaf-Apps oder versuchen es mit Plastikhilfsmitteln für wenig Geld, bevor sie zu uns kommen. Viele werden auch von ihren Partnern geschickt. Man muss sich dafür auch nicht schämen, denn wir kennen die Ängste und Nöte der „Schnarcher“. Mit unserer Erfahrung können wir gut helfen und gemeinsam eine individuelle Lösung finden. Oft ergibt sich auch im Gespräch, dass eigentlich gar kein Problem vorliegt.

Wann wird das Schnarchen zum gesundheitlichen Risiko?
Beim Schnarchen erschlafft die Muskulatur und blockiert die Atemwege. Dadurch können Atemaussetzer auftreten, die im Extremfall über drei Minuten andauern können. Dann tritt ein Schutzreflex ein, damit die Atmung wieder einsetzt. Diese Stresssituation erhöht die Adrenalinausschüttung, den Blutdruck und die Herzfrequenz. Dadurch sind wir tagsüber müde und können in einen gefährlichen Sekundenschlaf fallen, der gerade im Straßenverkehr lebensgefährlich ist.

Welche Diagnosetechniken stehen Ihnen als HNO-Arzt zur Verfügung, um die Ursache des Schnarchens herauszufinden?
Zu Beginn sollte immer erst mal ein Gespräch stattfinden, denn so kann man schon mal viele Eckdaten klären. In einer anschließenden HNO-ärztlichen klinischen Untersuchung können wir uns die erwähnten Stellen ansehen und ggf. sogar ein Flattern des Zäpfchens sehen.

Anschließend geben wir den Patienten ein sogenanntes Polygraphie-Gerät mit nach Hause. Das kann in der Nacht selbstständig angelegt werden und zeichnet im Schlaf wichtige Körperfunktionen auf. Dadurch können wir herausfinden, ob ein Schnarchen vorliegt, in welcher Körperposition, oder ob es sich möglicherweise um ein Schlaf-Apnoe-Syndrom handelt. Dann erst sollte eine Untersuchung im Schlaflabor erfolgen. Basierend auf den dort gemessenen Ergebnissen überlegen wir uns dann eine geeignete Therapie.

Was kann ich tun, um mein Schnarchen zu reduzieren oder sogar gänzlich zu stoppen?
Dabei kommt es ganz darauf an, wo das Schnarchen entsteht und ob auch ein Schlaf-Apnoe-Syndrom vorliegt. Auch trotz eines gesunden Lebensstils und Seitenlage kann man schnarchen.
Generell ist es aber sinnvoll, Alkohol, Koffein, Teein oder Nikotin abends nur wenig bis gar nicht zu sich zu nehmen und möglichst früh am Abend zu essen. Das stört den Körperrhythmus und verhindert einen gesunden Schlaf. Wünschenswert wären 6-8 Stunden Schlaf, die annähernd zur gleichen Zeit beginnen. Das Schlafzimmer sollte nicht zu warm und gut gelüftet sein. Alles weiter sollte mit einem Arzt abgesprochen werden.

Wann sind tiefergreifende Maßnahmen, wie z.B. Operationen, nötig?
Löst eine schiefe Nasenscheidewand das Schnarchen aus, kann der verbogene Knorpel, der die Nasenhaupthöhle unterteilt, in einer Vollnarkose-OP begradigt werden. Eine Verbesserung tritt meist nach ein bis zwei Wochen auf, der Abheilungsprozess dauert aber bis zu drei Monate.

Denkbar ist auch eine Verkleinerung der Nasenmuscheln mit einem Laser in örtlicher Betäubung. Bei schnarchenden Menschen hilft dieses Verfahren nur zum Teil. Der Aufwand ist aber überschaubar, der Patient fällt auf der Arbeit nicht aus. Eine spürbare Verbesserung dauert circa ein bis zwei Wochen.

Wird das Schnarchen durch einen schlaffen Gaumen ausgelöst, kann dieser örtlich betäubt und gestrafft werden, ebenso ist auch denkbar, das Zäpfchen zu verkürzen. Ist der Auslöser ein vergrößerter Zungenrund, ist es komplizierter: Hier ist eine Vollnarkose nötig, um ihn mittels Laser zu verkleinern. Manche Patienten leiden nach den OPs unter Halsschmerzen, dann helfen Schmerzmittel.

Bei Kindern hilft oft, die vergrößerten Rachenmandeln zu entfernen oder auch, die Gaumenmandeln zu verkleinern. Diese Eingriffe können häufig ambulant durchgeführt werden und die Kinder profitieren innerhalb einer Woche davon.

Generell sollte man jedoch vorher immer erst mit einem erfahrenen Operateur sprechen, um herauszufinden, welche Eingriffe überhaupt in Frage kommen und wie sinnvoll sie sind.

Können durch das Schnarchen Langzeitschäden entstehen?
Ein reines Schnarchen ist meist eher störend für den Lebenspartner. Finden allerdings auch nächtliche Atemaussetzer statt, steigt langfristig das Risiko für Diabetes mellitus, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depressionen und Potenzstörungen. Auch die Lebensdauer kann sich dadurch verkürzen.

Dr. Robin Banerjee


Experte:
Dr. Robin Banerjee
Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Medical Center Unna.






  • Tweet

Facebook Youtube Twitter

Themenspecials

  • Augengesundheit

  • Diabetes

  • Erkältung

  • Gelenke & Muskeln

  • Harnwegsinfekte

  • Herzgesundheit

  • Mundgesundheit

  • Rückengesundheit

  • Wechseljahre

Dr. Busch
Dr. Busch
Dr. Busch

Phänomen Stress: Gefahr für die Gesundheit oder nötiger Antrieb?

Die Arbeit ist für die Deutschen an erster telle der Stressauslöser.

Ein vollgepackter Terminplan und anstrengende Kollegen, anschließend schnell zum Sportkurs und abends noch die Wohnung putzen und die Verabredung mit dem für morgen angekündigten Besuch koordinieren - ganz schön stressig, aber für die meisten der ganz normale Alltag. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet Stress als eine der „größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts“. Doch: Ist Stress wirklich immer nur negativ? Und wie kann man Stressgefühle am besten in den Griff bekommen? Medipresse hat das Phänomen Stress genauer unter die Lupe genommen. mehr …


medipresse
Über uns|Datenschutz Impressum

Diese Seite verwendet Cookies. Informieren Sie sich hier! (Datenschutzerklärung)