Medipresse - Faszienbehandlung
Von Jessica Franke
Rund zwei Drittel der Deutschen klagen mindestens ein Mal im Jahr über Rücken-schmerzen. Viele davon haben sogar dauerhaft Schmerzen. Die Faszien – das Bindegewebe – stellen nach neuen Untersuchungen einen entscheidenden Grund für die Entstehung von Rückenschmerzen dar. Das Bindegewebe umschließt den Muskel, ist dabei eine Art Brücke zwischen den starren Knochen und den flexiblen Muskeln. Auch wenn der Rücken ein ziemlich komplexes System darstellt, eröffnen die neuen Erkenntnisse die Möglichkeit, mit einfachen Übungen Rückenbeschwerden zu lindern und vorzubeugen.
Kleine Wunderfasern, die alles zusammenhaltenDer Körper ist kein starres Gestell, sondern ein dynamisches Gerüst. Muskeln und Bänder halten den Rücken aufrecht und beweglich, darunter liegt das Skelett. Wirbel und Bandscheiben schützen das empfindliche Rückenmark. Trotzdem können schon kleinste Veränderungen in diesem fragilen System schmerzhafte Folgen haben. Einige Wissenschaftler sind sich sicher, dass neben Bandscheiben und Muskeln die Rückenfaszien als Ursache für Rückenschmerzen in Betracht gezogen werden können.
Im Körper müssen viele Teile zusammen spielen, damit er harmonisch funktioniert. Das Bindegewebe, das unseren Körper bis in die Fingerspitzen durchzieht, hilft uns dabei. Die große Faszie im unteren Rücken spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewegung, beim Gehen und bei Rückenschmerzen. Es handelt sich um helle Gewebeschichten, die jeden Muskel umhüllen. Diese dicken Bündel aus Kollagen, dünneren Elastin-Fasern und verschiedenen Zellen sind an jeder noch so kleinen Muskelbewegung beteiligt. Sie sind von Wasser umgeben und gleiten somit geschmeidig über die Muskeln und sorgen dafür, dass die Muskeln an ihrem Platz bleiben. Zudem stabilisieren Faszien den Körper und sorgen für Halt. Wie in einem gewebten Netz verlaufen die Faszien kreuz und quer und halten den Körper so zusammen.
Sie können auch Probleme machen: häufig betroffen ist der Rücken. Das Bindegewebe kann die Struktur oder den Wassergehalt verändern. Es kann dicker werden und verfilzen, wodurch Nerven eingeklemmt und Schmerzen ausgelöst werden können. Durch feine Nervenenden in den Faszien können Schmerzen übertragen werden. Faszien können sich unabhängig von den Muskeln zusammenziehen. Zudem reagieren sie auf Stress bzw. die Botenstoffe, die Stress auslösen.
Bisher konnte man Faszien lediglich ertasten. Mit einem speziellen Ultraschallgerät lassen sich das Bindegewebe und darin enthaltene Probleme nun jedoch genau identifizieren. Es konnte gezeigt werden, dass die Faszien im unteren Rückenbereich bei Rückenschmerzpatienten verdickt sind. Gleichzeitig besteht in diesem Bereich eine höhere Schmerzempfindlichkeit. Demnach geht mit abnehmender Flexibilität eine höhere Reizbarkeit und schlechtere mechanische Funktionalität dieses Bereiches einher. Damit wird der Rückenschmerz stark begünstigt. Bestimmte Massage-Techniken und Übungen könnten helfen, um Rückschmerzen zu mindern und vorzubeugen.
Übungen mit der BLACKROLLSowohl einseitige Belastungen im Alltag als auch intensives Training können Schmerzen am Bewegungssystem auslösen. Grund hierfür sind häufig Verklebungen und Verspannungen des Bindegewebes, der sogenannten Faszien. Diese können durch Übungen mit einer speziellen Schaumstoffrolle, z. B. der BLACKROLL® gelöst werden. Zudem wird durch die aktive Regeneration die Durchblutung der Muskulatur gefördert, das Bindegewebe stimuliert und chronischen Schmerzen vorgebeugt. Auch Gleichgewicht und Kraft lassen sich so trainieren. Die Aktion Gesunder Rücken den gesundheitlichen Nutzen der BLACKROLL® erkannt und sie deswegen mit dem AGR-Gütesiegel als besonders rückengerechte Trainingshilfe ausgezeichnet.
Stellen sie einen Fuß auf den Boden, die BLACKROLL® legen Sie unter den hinteren Oberschenkel, knapp oberhalb des Knies. Stützen Sie sich mit den Händen vom Boden ab und rollen Sie langsam von der Kniebeuge in Richtung Gesäß. Mit dem Standbein wird die Bewegung ausgeführt. Eine intensivere Massage erhalten Sie, indem Sie ein Bein über das andere legen. Dadurch wird der Druck verstärkt. Durch leichtes Kippen zur rechten und linken Seite wird der gesamte hintere Oberschenkel massiert.
Setzen Sie sich auf die BLACKROLL® und stützen Sie sich mit gestreckten Armen hinter sich ab. Mit einer kleinen Bewegung rollen Sie das gesamte Gesäß ab. Lösen Sie sich mit einem Arm vom Boden und rollen Sie einige Sekunden zunächst die rechte, dann die linke Seite des Gesäß. Um die tiefer sitzenden Muskeln zu erreichen, stützen Sie sich wieder mit beiden Händen vom Boden ab und legen Sie den Unterschenkel des einen Beines auf den Oberschenkel des anderen Beines ab. Auf diese Weise können Sie die geöffnete Seite rollen. Mit dem BLACKROLL® Ball können Sie gezielt Schmerzpunkte ausfindig machen und behandeln.
Zur Massage des unteren Rückenbereiches (Lendenwirbel) setzen Sie sich auf die BLACKROLL® und stützen sich wahlweise mit den Händen oder den Unterarmen ab. Die Beine sind aufgestellt, die Arme führen die Bewegung aus, so dass die BLACKROLL® langsam ab dem Gesäß entlang des unteren Rückens gerollt wird. Ist die Massage zu intensiv, kann diese Übung auch an der Wand ausgeführt werden.
Für die obere Rückenmuskulatur und die Brustwirbelsäule legen Sie die BLACKROLL® mittig unter Ihren Rücken. Die Arme verschränken Sie über dem Oberkörper und heben das Gesäß. Rollen Sie langsam von der Mitte hoch bis zu den Schulterblättern. Auch diese Übung kann an der Wand ausgeführt werden, wenn die Massage zu intensiv ist.
Nähere Informationen und weitere Übungen finden Sie hier.