Wechseljahre: zwischen Schweißausbrüchen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen
Von Martina Moyses

Die Wechseljahre sind für die meisten Frauen kein Anlass zur Freude. Kein Wunder, denn die Hormonumstellung während dieser Zeit kann einige unschöne Begleiterscheinungen mit sich bringen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Wechseljahre und geben Tipps, um unangenehme Symptome zu bekämpfen.
Was genau sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre, unter Medizinern auch als Klimakterium bezeichnet, sind zunächst ein ganz natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau, der meist zwischen Mitte 40 und Mitte 50 beginnt. Ähnlich wie in der Pubertät stellt sich während dieser Zeit der Hormonhaushalt um: Die Produktion von Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken lässt nach und läutet das Ende der fruchtbaren Zeit ein. Die Folge sind zunächst Schwankungen im Zyklus: Die Menstruation wird unregelmäßiger. Irgendwann bleibt sie dann ganz aus – den Zeitpunkt der letzten Monatsblutung nennt man Menopause.
Welche Begleiterscheinungen kann die Hormonumstellung mit sich bringen
Das häufigste Symptom der Wechseljahre sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Besonders unangenehm: Diese treten meist plötzlich und unvermittelt auf – teilweise auch mitten in der Nacht. Ein weiteres häufiges Beschwerdebild sind Schlafstörungen: Die Betroffenen liegen oft stundenlang wach, bevor sie einschlafen oder wachen während der Nacht mehrmals wieder auf. Weitere mögliche Begleiterscheinungen der Hormonumstellung während der Wechseljahre sind Gewichtszunahme, trockene Haut, Harnwegsprobleme, dünneres oder ausfallendes Haar sowie sexuelle Unlust.
Neben den körperlichen Symptomen kann sich das Klimakterium auch durch psychische Beschwerden bemerkbar machen: Einige Frauen leiden unter Stimmungsschwankungen während der Wechseljahre oder sind leicht reizbar. Andere Betroffene fühlen sich unausgeglichen, unzufrieden oder sogar dauerhaft niedergeschlagen.
Wie viele Frauen sind von den Beschwerden betroffen?
Die gute Nachricht: Kaum eine Frau erlebt all diese Symptome in starker Ausprägung. Sehr viele Frauen haben nur einzelne oder lediglich wenig ausgeprägte Beschwerden. Man geht davon aus, dass etwa 1/3 der Frauen stark darunter leidet, 1/3 von mäßigen Symptomen betroffen ist und 1/3 sogar fast beschwerdefrei bleibt.
Wie kann man den Symptomen begegnen?
Niemand muss die unangenehmen Begleiterscheinungen der Wechseljahre einfach so hinnehmen. Es gibt zahlreiche Ansätze, mit denen sich die Symptome lindern lassen. Bei sehr starken Beschwerden ist eine Hormonersatztherapie meist die Behandlung der Wahl. Wer unter Wechseljahresbeschwerden leidet, sollte auf jeden Fall mit dem Gynäkologen über die Behandlungsmöglichkeiten sprechen. Weniger stark ausgeprägte Symptome lassen sich häufig auch durch pflanzliche Arzneimittel lindern. In vielen Fällen helfen auch schon kleine Änderungen im Alltag, die Wechseljahresbeschwerden abzuschwächen. Dazu zählen eine gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmäßige, moderate Bewegung, bewusste Zeit für Entspannung und Erholung und das Pflegen sozialer Kontakte. Bei Hitzewallungen, die tagsüber überfallsartig auftreten, hat sich außerdem das Zwiebelprinzip bewährt, um jederzeit unauffällig ein paar Kleidungsstücke ausziehen zu können.
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